Mit der .30–378 Weatherby Magnum brachte die Firma Weatherby im Jahr 1996 eine der leistungsstärks-
ten .300er-Magnum-Büchsenpatronen auf den Markt. Zum Einsatz kommt die .30–378 Weatherby
Magnum sowohl beim Long-Range-Schießen als auch bei der Jagd auf besonders weite Distanzen.
Superlative
W
HANS J. HEIGEL
Der Grundstein für die .30-378 Wea-
therby Magnum wurde bereits im Jahr
1953 gelegt, als Roy Weatherby seine
Großwildpatrone .378 Weatherby Mag-
num vorstellte. Die Hülse hat er damals
neu entwickelt, sie entstand auf dem
Reißbrett. Ende der 1950er-Jahre ex-
perimentierten US-Regierungsstellen
mit der Wirkung von extrem leichten
Geschossen auf für Panzerungen be-
stimmte Materialien. Gewünscht wa-
ren v
0
-Werte von 1500 bis 1800 m/s.
Roy Weatherby zog den Hülsen-
hals der .378 Weatherby Magnum für
Geschosse vom Durchmesser .308"
(7,82 mm) ein und verwendete ein mit
30 gr (1,94 g) extrem leichtes Geschoss
von Speer. Mit den bald im Sande ver-
laufenden Experimenten der Militärs
war die Laufbahn der .30-378 Weather-
by Magnum jedoch nicht beendet.
Pionierarbeit der Wildcatter.
Mit dem
Erscheinen der .378WeatherbyMagnum
hatten die privaten Patronenentwick-
ler, in den USA als Wildcatter bezeich-
net, die Ausgangsbasis für neue Expe-
rimente. Es wurden quasi über Nacht
Hochleistungspatronen möglich, wie
man sie bis dahin nicht kannte. Al-
lerdings waren den Entwicklungen in
den 1950er- und 1960er-Jahren rela-
tiv enge Grenzen gesetzt, da die dazu
notwendigen besonders progressiven
Treibladungspulver noch fehlten. Zu
den Pionieren der Wilcat-Patrone .30-
378 Weatherby gehörten bereits in den
1960er-Jahren die Mitglieder des „Ori-
ginal 1000 Yard Rifle Club“ in Penn-
sylvania, die auf die Distanz von 1000 y
(914 m) beim Benchrest-Schießen be-
achtliche Erfolge erzielten. Earl Chro-
nister erzielte mit zehn Schuss eine
Gruppe von 4.375" (111,13 mm), wobei er
mit den ersten neun Schuss eine Grup-
pe von nur 3.125" (79,38 mm) erreichte.
Nach Jahrzehnten standardisiert.
Im
Jahr 1991 drängte der bekannte ame-
rikanische Fachautor Layne Simpson
Ed Weatherby, den Sohn des Firmen-
gründers, die .30-378 Weatherby Ma-
gnum zu standardisieren und ins re-
guläre Programm von Büchsen und
Patronen aufzunehmen. Im Jahr 1996
war es so weit, Weather-
by präsentierte die .30-
378 Weatherby Magnum
in
Verbindung
mit
Gewehren auf der Basis
des Mark-V-Systems. Die
Übernahme ins reguläre Weatherby-
Programm entspricht der bereits vom
Firmengründer Roy Weatherby ge-
pflegten Firmenphilosophie, dass in
jeder Kalibergruppe möglichst die leis-
tungsstärkste kommerziell gefertigte
Patrone im Programm sein soll. Diesen
Superlativ besetzte ab 1994 die von A-
Square präsentierte .300 Pegasus, deren
Leistung je nach Laborierung noch mi-
nimal über der zwei Jahre jüngeren .30-
378 Weatherby Magnum liegt. Ange-
sichts der permanenten Lieferprobleme
bei A-Square und der mengenmäßig ge-
ringen Bedeutung der .300
Pegasus kann man den
angesprochenen Super-
lativ durchaus bei der .30-
378 Weatherby Magnum
sehen. Natürlich hat auch
die .30-378 Weatherby Magnum die be-
rühmte Doppelradiusschulter der Wea-
therby-Patronen.
Mit der Übernahme für die Weather-
by Mark V rückte die .30-378 Weather-
by Magnum verstärkt in den Fokus der
Jäger. Weatherby führt nun permanent
Büchsen in .30-378 Weatherby Magnum
Ladedaten Kaliber .30-378 Weatherby Magnum
Hülse
Geschoss-
gewicht
[gr/g]
Geschosstyp Zünd-
hütchen
Treibladung
[gr]
Patronen-
länge
[mm]
v
0
[m/s]
Weatherby 165/10,7 Nosler
Ballistic Tip
Federal 215 100,0 Norma MRP 94,0
1042
Weatherby 165/10,7 Nosler
AccuBond
Federal 215 98,5 IMR 7828 92,2
1035
Weatherby 168/10,9 Nosler
Competition
Federal 215 98,0 IMR 7828 92,2
1021
Weatherby 180/11,7 Nosler
AccuBond
Federal 215 118,9 Hodgdon
US869
92,2
1002
Weatherby 180/11,7 Nosler
Partition
Federal 215 95,8 IMR 7828 92,2
996
Weatherby 180/11,7 Swift
A-Frame
Federal 215 97,7 Norma MRP 91,5
990
Weatherby 200/13,0 Nosler
AccuBond
Federal 215 102,0 Hodgdon
Retumbo
93,0
963
Weatherby 220/14,3 Nosler
Partition
Federal 215 115,2 Hodgdon
US869
91,8
941
Testwaffe:
Weatherby Mark V Custom,
Lauflänge:
28" (711 mm),
Hülsenlänge .30-378
Weatherby Magnum:
2.913" (73,99 mm),
Geschossdurchmesser:
.308" (7,82 mm),
Maximal-
gasdruck .30-378 Weatherby Magnum:
4400 bar,
Maximale Patronenlänge:
3.750"
(95,25 mm). Das Verwenden der Ladedaten erfolgt auf eigene Gefahr. Autor und Verlag
übernehmen keinerlei Haftung.
Erfolgreich beim
Benchrest-Schießen
auf 1000 y
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.30–378Weatherby Magnum
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