im Serienbüchsenprogramm. Natür-
lich kann man die .30-378 Weatherby
Magnum auch in den neuen Magnum-
SystemenMauser 98 unterbringen. Vor-
stellen kann man sich die Superpatrone
auch in entsprechend dimensionierten
Blockbüchsen oder Kipplaufgewehren
mit stabilen Verschlüssen. Diese Opti-
onen spielen jedoch in der Praxis kei-
ne nennenswerte Rolle und sind eher
etwas für Spezialisten, die schon fast
alles im Waffentresor haben.
Durchweg Premiummarken.
Die Ver-
sorgung mit Fabrikpatronen sichert
aktuell Weatherby mit sechs Laborie-
rungen. Bei den Weatherby-Patronen
werden Geschosse mit den Gewichten
165 gr (10,7 g), 180 gr (11,7 g) und 200 gr
(13,0 g) eingesetzt. Darunter sind auch
zwei Varianten mit bleifreien Barnes-
Geschossen. Ansonsten setzt man auf
die Nosler-Geschosse Partition, Balli-
stic Tip und AccuBond. In der Nosler-
Custom-Reihe liegen die Geschoss-
gewichte zwischen 165 gr (10,7 g) und
200 gr (13,0 g). Verladen werden von
Nosler die Geschosstypen Partition
und AccuBond. Dazu kommen noch
zwei Laborierungen von Hornady mit
180 gr (11,7 g) schwerem GMX-Geschoss
und 220 gr (14,3 g) schwerem ELD-X-
Geschoss. Die höchsten E
0
-Werte gibt
Weatherby für die 180-gr-Laborierun-
gen (Ballistic Tip und AccuBond) an.
Die v
0
beträgt laut Hersteller 1042 m/s,
was eine E
0
von 6332 J ergibt. Bei den
Fabrikpatronen handelt es sich durch-
weg um Jagdlaborierungen. Wer die
.30-378 Weatherby Magnum zum Long-
Range-Schießen einsetzen will, wird
zugunsten der Präzision und Waffen-
abstimmung ohnehin auf Eigenlabo-
rierungen setzen.
Progressive Treibladungspulver.
Egal,
ob man Jagd- oder Matchpatronen
herstellen will, einige Faktoren gelten
grundsätzlich bei der .30-378 Weather-
by Magnum. Da ist die Tatsache, dass
die .30-378 Weatherby Magnum in Re-
lation zum Kaliber sowie zur Geschoss-
masse ein überdimensioniertes Hül-
senvolumen aufweist. Die Amerikaner
sprechen von einer Overbore-Patrone.
Für die Praxis bedeutet dies, dass die
Ausbeute des Treibladungspulvers zur
ballistischen Leistung ungünstiger ist
als bei Standardbüchsenpatronen.
Ein weiterer Faktor des großen Hül-
senvolumens ist die Auswahl der Treib-
ladungspulver. Brauchbar sind nur die
progressivsten
Sorten,
wie beispielsweise Hodg
don US869 und Hodgdon
Retumbo. Norma 217 ist
angekündigt, stand für
diesen Beitrag jedoch
noch nicht zur Verfügung. Die Grenze
hin zu den offensiveren Sorten liegt für
die .30-378 Weatherby Magnum bei Sor-
ten, wie beispielsweise Norma MRP und
IMR 4831. Schnellere Sorten sind nicht
zu empfehlen, da keine ausreichende
Ladedichte erzielbar ist. Von den eta-
blierten Pulversorten sind für die .30-
378 Weatherby Magnum beispielsweise
geeignet: Vihtavuori N 170, Hodgdon
H1000, RS 80, Alliant RL 25 und IMR
7828. Zwingend notwendig sind für die
großen und progressiven Treibladungs-
mengen Magnum-Zündhütchen Large
Rifle. Aus der Sicht des Autors ist das
Federal 215 die beste Lösung.
Bei den Geschossen herrscht im
Durchmesser .308" (7,82mm) keinMan-
gel. Angesichts der hohen Geschwin-
digkeiten sowie des Einsatzzwecks der
.30-378 Weatherby Magnum taugen je-
doch nur die stabilen Konstruktionen.
Als Wiederlader ist man gut beraten,
sich beim Geschossgewicht an den
Fabrikpatronen zu orien-
tieren, und da ist die Un-
tergrenze 165 gr (10,7 g).
Unter die Grenze von 150
gr (9,7 g) sollte man nicht
gehen. Wer mit fabrik-
neuen Hülsen seine Ladearbeiten star-
ten will, erhält Hülsen von Weatherby,
Nosler, Norma und Hornady. Um die
.30-378 Weatherby Magnum gut laden
zu können, benötigt man eine Presse
mit entsprechend hohem Ladefenster.
Ansonsten bereitet die .30-378 Wea-
therby Magnum auf der Ladebank im
Vergleich zu ähnlichen Hochleistungs-
patronen keine besonderen handwerk-
lichen Probleme.
W
DWJ-Fazit
geschossen wird, wie etwa im Hochgebir-
ge. Bei den Zylinderverschlussbüchsen
sind aufgrund der Patronenabmessungen
Magnumsysteme unumgänglich. Um die
ballistischen Möglichkeiten der .30–378
Weatherby Magnum zu nutzen, sind lan-
ge Läufe notwendig. Unter 26" (660 mm)
sollte man dabei nicht gehen. Eine weitere
Frage ist die Lebensdauer der Läufe. Von
erfahrenen US-Schützen ist zu hören, dass
bei sachgerechter Pflege und moderater
Schussfolge etwa 2000 Schuss mit einem
.30–378er-Lauf möglich sind. Natürlich
hängt dies auch vom Laufmaterial ab.
W
Die Patrone .30–378 Weatherby Magnum
gehört zu den Overbore-Patronen. Dies
bedeutet, dass sie im Verhältnis zum Ka-
liber sowie der Geschossmasse ein über-
dimensioniertes Hülsenvolumen aufweist.
Die Folge: Es muss gegenüber einer Stan-
dardpatrone, wie beispielsweise der der
.30–06 Springfield, fast das Doppelte an
Treibladungspulver eingesetzt werden, um
eine vergleichsweise geringe Leistungs-
steigerung zu erzielen. Bekannt ist die
.30–378 Weatherby Magnum als sehr präzi-
se Long-Range-Patrone. Jagdlich ergibt sie
Sinn, wenn Hochwild auf weite Distanzen
Max 95,25 mm/3.750"
73,99 mm/2.913"
63,33 mm/2.494"
61,20 mm/2.409"
Ø 14,71 mm
Ø .579"
6,40 mm/.252"
Ø 14,78 mm
Ø .582"
Ø 14,23 mm/Ø .560"
Ø 8,56 mm/Ø .337"
Ø 8,56 mm/Ø .337"
Ø 7,83 mm/Ø .308"
105,96°
Das Hülsenvolumen der .30–378 Weatherby Magnum bedingt den Einsatz besonders langsam
brennender Treibladungspulver und lässt Reduzierladungen nicht zu. (Quelle: Norma)
Die .30–378 Weatherby Magnum gehört zu
den populären Long-Range-Patronen.
Nur die langsamsten
Treibladungspulver
sind brauchbar
99
wissen
08/2016
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KOSTENLOSES
PREVIEW
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