decken von Rotwild und Sauen ein Prob-
lem. Im Sommer und für Rehwild reicht
sie aus. Dieses Problem haben die län-
geren Waidklingen der anderen Modelle
nicht. Dafür erwies sich die Klinge des
Rangergrip an der Spitze als zu wenig
abgerundet. Hantiert man nicht vor-
sichtig, durchstechen sie den Darm oder
Waidsack. Diese Gefahr besteht beim
Hunter XT nicht und der Wellenschliff
ist angenehmer beim Öffnen des
Bauchraumes als die glatte Klinge des
Rangergrip. Die beste Waidklinge hat
damit eindeutig das XT, das auch damit
punkten kann, dass die Waidklinge ver-
riegelt wird. Dazu kommt, das die Klin-
gen des XT gegensätzlich ausklappen,
man somit beide Klingen gleichzeitig
öffnen und verriegeln kann.
Bei der Handhabung liegt der große
mit weichen Gummieinlagen versehene
Griff des Rangergrip am besten in der
Hand. Er ist noch etwas rutschfester
als beim XT und beide Griffe sind den
glatten Schalen des Hunter überlegen.
Hier spielt jedoch die Handgröße eine
Rolle. Für kleine Hände kann der Griff
des Rangergrip schon etwas zu wuchtig
ausfallen. Auch beim Lösen der Verrie-
gelung der Hauptklinge hat das Ran-
gergrip die Nase vorn. Der Druckknopf
ist am einfachsten und bequemsten zu
bedienen. Der flache, nur wenig aus den
Griffschalen hervorstehende Schieber
des Hunters ist deutlich fummeliger
und der Linerlock des XT bedarf schon
genaueren Hinsehens, um ihn zu lösen.
Die Zusatzwerkzeuge hat der Autor
sehr wenig eingesetzt, diese spielen bei
einem jagdlichen Klappmesser nur eine
Nebenrolle. Der bei allen drei Modellen
vorhandene Korkenzieher fand keine
Verwendung, dürfte seinen Dienst aber
klaglos verrichten. Mit dem Einsatz der
Schraubendreher muss man vorsich-
tig sein, denn Klappmesser sind gegen
seitliche Belastung empfindlich. Alle
drei Messer haben eine Drahtöse zur
Befestigung eines Fangriemens, was
praktisch ist, wenn das Messer in der
Hosentasche geführt wird.
Klappmesser müssen nach der ro-
ten Arbeit sorgfältig gesäubert wer-
den. Die Messer wurden mit viel Was-
ser ausgespült und bei Bedarf noch mit
einem Q-Tip gesäubert. Einige Tropfen
Öl auf die Klingenwurzel sorgen für ei-
nen geschmeidigen Gang beim Öffnen.
Viel mehr Pflege braucht es nicht, Rost
zeigte sich im gesamten Testzeitraum
bei keinem Messer.
7
7
08/2016
jagd
135
DWJ-Fazit
7
Am besten gefiel dem Autor das Hun-
ter XT. Hier sind beide Klingen fest-
stellbar, die Waidklinge ist lang genug
und die Spitze so geformt, dass ein
Eindringen in Pansen oder Waidsack
sicher vermieden wird. Die Größe ist
ausreichend für unser Schalenwild
und der Griff liegt gut in der Hand.
Das Lösen der Linerlock-Verriegelung
ist zwar nicht ganz so bequem wie der
Druckknopf beim Rangergrip, aber
nach etwas Übung geht es ganz gut.
Dazu lassen sich beide Klingen einhän-
dig öffnen. Die bei den anderen Mo-
dellen vorhandenen Zusatzwerkzeuge
vermisst man im Revier nicht. Die
orangefarbenen Griffschalen sind bei
Dunkelheit besser zu sehen als das
dunkle Rot der beiden anderen Mo-
delle. Für etwas mehr als 50 Euro be-
kommt man ein tolles Jagdklappmes-
ser in ausgezeichneter Verarbeitung.
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+++DWJ++
KOSTENL
PREVI
+++ D
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