DWJ 2016-08 - page 140

reiche neu entstandene Experimental-
fahrzeuge zu erweitern.
Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs
hatte katastrophale Folgen für die
Sammlung. Für die Produktion neuer
Waffen und Fahrzeuge fehlte es inGroß-
britannien zunehmend an Material, und
es wurde alles Mögliche getan, um dem
Mangel entgegenzuwirken. Viele der
einzigartigen Fahrzeuge der Samm-
lung wurden einfach eingeschmolzen,
darunter auch „Mother“, der erste je
gebaute Panzerprototyp, der über eine
Kanone verfügte. Einige der Fahrzeuge
wurden aber auch wieder in den aktiven
Dienst genommen, zur Abwehr einer
eventuellen deutschen Invasion kamen
sie in Südengland unter anderem zur
Sicherung von Straßenkreuzungen und
an der Küste bei Lulworth zum Einsatz.
Dem Beauftragten für die Sammlung
gelang es nur unter großen Mühen und
mit Einfallsreichtum, einige Preziosen
der Sammlung zu retten, so vergrub
man einen Teil der Sammlung und barg
diesen erst wieder nach Kriegsende.
1945 begannen dann das Royal
Tank Regiment und das Royal Armou-
red Corps erneut mit der Bildung einer
Sammlung, und wieder lagerte man die
etwa 50 Fahrzeuge bei im Bovington
Camp ansässigen Ausbildungseinrich-
tungen ein. 1947 machte man die nun als
Tank Museum bezeichnete Sammlung
der Öffentlichkeit zugänglich. Anfang
der 1950er-Jahre zog das Tank Museum
in besser geeignete Räumlichkeiten um,
einen Hangar am Südrand des Bovington
Camps, das Gebäude bildet auch heute
noch den Kern des Museumskomplexes.
Wachsende Sammlung.
Im Zweiten
Weltkrieg oblag die Entwicklung und
Nach Kriegsende sammelte man im
Bovington Camp die an der Westfront
eingesetzten Panzer, diese hatten ihre
Aufgabe erfüllt und sollten verschrot-
tet werden, da man für sie keine weite-
re Verwendung hatte. Allerdings wurde
entschieden, von jedem Panzertyp ein
Fahrzeug für Forschungs- und Schu-
lungszwecke zu erhalten, damit wurde
der Grundstein für das heutige Museum
gelegt. Bis 1924 lagerten die Fahrzeuge
in einem umzäunten Bereich im Frei-
en, dann wurde ein Schleppdach zum
Schutz eines Teils der Fahrzeuge auf
dem Gelände der Driving and Main-
tenance Wing der Royal Tank Corps
Central Schools errichtet. Auch begann
man in den Jahren zwischen den Krie-
gen damit, die Sammlung durch zahl-
4 
Absolutes Highlight: Der Panzerkampf-
wagen VI Ausführung E „Tiger I“ des Mu-
seums ist heute das einzige fahrfähige
Fahrzeug seiner Art.
5 
Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 88
Jagdpanzer VI Jagdtiger für die deutsche
Panzertruppe gebaut. Von den drei heu-
te noch existierenden Fahrzeugen steht
eines im Tank Museum.
6 
Der M4A3E8 Sherman wurde im Anti-
Kriegsfilm „Herz aus Stahl“ von Brad Pitt
in der Rolle von Don „Wardaddy“ Collier
kommandiert.
7 
Zu den vielen Raritäten des Tank Muse-
ums gehört dieser Königstiger-Prototyp,
der zweite, der Ende 1943 gebaut wurde.
8 
Nach Kriegsende wurden bei MNH in
Hannover für Versuchszwecke noch neun
Panzerkampfwagen V Panther und zwölf
Jagdpanther gebaut.
5
4
Museumsgeschichte.
Seit 1899, der Zeit
des Zweiten Burenkriegs, wird in Bo-
vington Militärgeschichte geschrieben.
Damals errichtete die British Army in
den Hügeln von Dorset einen Übungs-
platz für das Schießen mit Infanterie-
waffen. Geübt wurde im Sommer, und
die Truppe lebte in Zeltlagern auf dem
vom War Office angekauften Gelände.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs
diente Bovington Camp als Ausbil-
dungsstätte für junge Rekruten, die
sich hier während ihrer Grundausbil-
dung auf den Grabenkrieg in Frank-
reich vorbereiteten. Im Oktober 1916
wurde Bovington Camp dann zur Aus-
bildungsstätte für Panzerbesatzun-
gen, dabei erfolgte die Ausbildung unter
größtmöglicher Geheimhaltung.
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Museum
TankMuseum in Bovington
Das Magazin für Waffenbesitzer
geschichten
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