DWJ 2016-08 - page 142

Fit für die Zukunft.
Ende der 1990er-
Jahre begann man damit, Prozesse mit
dem Ziel einer besseren Konservierung
der Exponate, Erhöhung der Attraktivi-
tät der Ausstellung und Zugänglichkeit
des Museums in Gang zu setzen. Im ers-
ten Zug wurden zwei Hallen völlig um-
gebaut; sie beherbergen nun die Somme
Experience, mit welcher der Besucher
heute seinen Rundgang beginnt. Dabei
erhält er in einem Grabensystem einen
Eindruck vom Krieg und erlebt in ei-
nem deutschen Graben den Einfluss von
Panzern auf die Kriegsführung.
Zudemwurden neue Gebäude zur La-
gerung der Reservesammlung gebaut,
bei denen es sich nicht um Fahrzeuge
handelt, wie zum Beispiel
Uniformen,
Handfeu-
erwaffen, Vorschriften,
Dokumente und so wei-
ter. Studienräume, ein
Fotostudio und ein Lese-
raum, der eine Nutzung des Archivs des
Museums durch Besucher vereinfacht,
wurden ebenfalls eingerichtet. 2008
eröffnete man die Woodward Hall mit
4500 m² Ausstellungsfläche und ein
neues Eingangsgebäude mit Restaurant
und Souvenirshop. Die Ausstellung in
der Halle ist eine Art Museum im Mu-
seum, widmet sich der Geschichte der
Panzertechnik und Entwicklung und
umfasst 35 Großexponate, bei denen es
sich um die wichtigsten Panzer aus 100
Jahren Panzergeschichte handelt.
Uneingeschränkt empfehlenswert.
Für
jeden, der sich für gepanzerte Fahrzeu-
ge, deren Technik und Geschichte in-
teressiert, ist das Tank Museum in Bo-
vington ein Muss. Für Besucher, die mit
der Materie nicht vertraut sind, bietet
das Museum eine fantastische Mög-
lichkeit, sich einen umfassenden Über-
blick über das Thema zu verschaffen.
Aber Vorsicht, das Thema hat Suchtpo-
tenzial und kann speziell in Bovington
schnell eine Reizüberflutung zur Folge
haben. Während in vielen anderen Mu-
seen, etwa dem Imperial War Museum
in London, Artefakte und Exponate
dem
Multimediapräsentationswahn
weichen mussten, bilden im Tank Mu-
seum weiterhin die Fahrzeuge den Kern
der Ausstellung. Dabei verzichtet das
Museum in den teilweise riesigen Aus-
stellungshallen weitgehend auf Ab-
sperrungen, wodurch der Besucher die
Möglichkeit hat, sich die Fahrzeuge
genauer und im Detail anzusehen. Und
anders als in vielen anderen Museen,
in denen die Wärter ihre Hauptaufgabe
darin zu sehen scheinen, jeden anzuge-
hen, der die Kamera zückt, ist im Tank
Museum das Fotografie-
ren für private Zwecke
ausdrücklich erlaubt, was
nicht nur für Modellbauer
ein Plus beim Museums-
besuch darstellt. Auch
sonst merkt man, dass hier nur ein Ziel
verfolgt wird: Den Besucher mit viel
Liebe zum Detail so gut wie möglich
über die Geschichte der gepanzerten
Kriegsführung vom Ersten Weltkrieg
bis heute und der technischen Entwick-
lung von Panzern zu informieren. Fazit:
Das Tank Museum in Bovington ist im-
mer eine Reise wert.
8
.
Weitere Hallen mit
Uniformen und
Dokumenten
9 
Der Somua S-35 wurde in den 1930er-Jah-
ren entwickelt und war bei Ausbruch des
Zweiten Weltkriegs der leistungsfähigste
Panzer des französischen Heeres.
q 
Der deutsche Panzerkampfwagen V Aus-
führung G „Panther“ war nicht so stark
gepanzert wie der Tiger I, dafür aber
deutlich beweglicher.
9
q
q
zeuge gleichzeitig vor den Elementen
zu schützen. Nahezu zeitgleich mit Er-
öffnung der neuen Hallen erhielt die
Sammlung des Museums nochmals
massiv Zuwachs, dabei handelte es sich
um Fahrzeuge sowjetischer und chine-
sischer Bauart aus Beständen des iraki-
schen Heeres, die von britischen Trup-
pen im Rahmen der Befreiung Kuwaits
während des Golfkriegs 1991 erbeutet
worden waren.
Anfang der 1990er-Jahre begann
man, regelmäßig Sonderveranstal-
tungen durchzuführen, bei denen der
Besucher Gelegenheit hatte, die fahr-
baren Panzer der Sammlung des Tank
Museum in Aktion zu sehen oder gar
auf ihnen mitzufahren. Als Fahrstre-
cke diente anfangs der alte Sportplatz
des Bovington Camps direkt neben dem
Museum. Heute verfügt das Museum
über die 2010 eröffnete Kuwait Arena,
deren Bau 1,5 Millionen britische Pfund
kostete. Finanziert wurde das Projekt
von Kuwait – als Dank für die Rolle, die
das Royal Armoured Corps im Golfkrieg
1991 bei der Befreiung des Landes von
den irakischen Besatzern spielte.
Service
8
Preise Tageskarte: Erwachsene 13
Pfund, Kinder 7,50 Pfund (die Ein-
trittskarten sind ein Jahr gültig und
erlauben ein erneutes Besuchen des
Museums, sie gelten nicht für die Son-
derveranstaltungen)
Öffnungszeiten: Täglich 10–17 Uhr, ge-
schlossen 24., 25. und 26. Dezember
Adresse: The Tank Museum, Boving-
ton, Dorset BH20 6JG, Großbritanni-
en, Tel. 00441929462359,
tankmuseum.org
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Museum
TankMuseum in Bovington
Das Magazin für Waffenbesitzer
geschichten
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