DWJ 2016-08 - page 23

liegenden Patronen einwirkt, beson-
ders auf einen sicheren Geschosssitz
geachtet werden. Gleiches gilt für star-
ke Revolverpatronen-Laborierungen.
Bei H&N trägt man diesen Erfordernis-
sen seit einiger Zeit durch High-Speed-
Geschosse mit Crimprille Rechnung.
Von verschiedenen Herstellern gibt
es für Cowboy-Action-Kaliber spe-
zielle auf Bleigeschosse optimierte
Matrizensätze, die teilweise auch noch
in einem klassischen Finish geliefert
werden, so beispielsweise von RCBS.
Richtig
wählen.
Innerhalb
der
Regelwerke der Schießsportverbände
kommt der Kaliberwahl eine wichti-
ge Rolle zu. Für viele Schützen steht
an dieser Stelle die Kostenfrage, wel-
che aber nicht vorrangig ist. Vielmehr
sollte die Technik entscheidend für die
Kaliberwahl sein.
Bei den Unterhebelrepetierern gibt
es neben dem dynamischen Schie-
ßen Wettbewerbe auf die Distanzen
von 25 m, 50 m und 100 m. Nur für die
100-m-Distanz sind die klassischen
Büchsenkaliber erforderlich. Bei den
kürzeren Distanzen ist man mit den
auch in Revolvern verwendeten Patro-
nen besser bedient, wenn man an das
rasche Erhitzen des Laufs und die da-
mit verbundenen Hitzeschlieren denkt.
Auch der Rückstoß ist mit den Patronen
der Kurzwaffenkategorie besser zu be-
herrschen und belastet während langer
und sehr rasch geschossener Serien den
Schützen weniger. Teilweise wird diese
Entscheidung durch Mindest- oder Ma-
ximalfaktoren mitbestimmt.
Für Kenner.
Eine Sonderstellung bei
den Büchsenkalibern nimmt die ex­
trem präzise und rückstoßarme .25-20
Winchester ein. Allerdings ist diese
Patrone aufgrund von Mindestkalibern
bei vielen Disziplinen ausgeschlossen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass dafür,
von wenigen Sondermodellen einmal
abgesehen, nur Originalwaffen aus der
Zeit von etwa 1895 bis in die erste Hälf-
te des 20. Jahrhunderts zur Verfügung
stehen, vorrangig die Winchester 1892
und die Marlin 1894.
Die Entstehungsgeschichte der .25-
20 Winchester – besser gesagt das
genaue Erscheinungsdatum – liegt
etwas im Dunkeln. Winchester brach-
te die .25-20 Winchester sehr bald
nach der Vorstellung der legendären
Winchester 1892 neben den Kalibern
.44–40 Winchester, .38–40 Winchester
und .32–20 Winchester als viertes Ka-
liber auf den Markt. Die verschiedenen
Quellen geben als Jahr der tatsächli-
chen Marktpräsenz 1893, andere das
Jahr 1895 an. Fakt ist, dass die .25-20
Winchester, die auch als .25 WCF be-
zeichnet wird, nichts anderes ist als
eine auf den Geschossdurchmesser
.257" (6,53 mm) eingezogene .32–20
Winchester. Versorgt wurde die .25–20
Winchester in der Originalversion mit
86 gr (5,6 g) schweren Teilmantel-
Flachkopfgeschossen, die eine v
0
von
445 m/s erreichen( E
0
= 552 J).
Sehr
bald
bemerkten
die
waffentechnisch interessierten Frei-
zeit-Westmänner, dass die .25–20
Winchester beim Scheibenschießen
eine erstklassige Figur macht. Ursäch-
lich ist der milde Rückstoß, der auch
bei langen Schussserien kaum belas-
tet, sowie die ausgezeichnete Präzision
bei den Wettkampfdistanzen von 50 m
und 100 m. Fabrikpatronen – und somit
Hülsen – stehen von Winchester sowie
Remington zur Verfügung.
Begrenzt ist die Auswahl der Ge-
schosse. Hier sind gegenwärtig am
Markt nur drei Geschosse im Durch-
messer .257" (6,53 mm) zu haben. Zum
einen bietet Hornady ein 60 gr (3,9 g)
2
3
4
2
3
4 
Der Colt SAA sowie die entsprechenden
Repliken gehören zu den beliebtesten
Alternativen bei den Westernschützen.
2 
IMR Trail Boss ist ein speziell für das
Cowboy-Action-Schießen entwickeltes
Pulver, hier mit Patronen .45 S&W.
3 
Mit dem Cattleman Bisley liefert Uberti
eine gelungene Replika des legendären
Colt-Scheibenmodells vom SAA.
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schießsport
08/2016
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