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von Nataly Kemmelmeier

Worauf beim Kauf eines hochwertigen Waffenschranks zu achten ist

Der Besitz einer Schusswaffe ist mit einer großen Verantwortung verbunden. Lang- und Kurzwaffen müssen so verwahrt werden, dass sie nicht in die Hände Unbefugter gelangen. Deshalb kommt man um einen geeigneten Waffenschrank nicht herum.

Dieser muss den rechtlichen Bestimmungen entsprechen. Nur so können die eigenen Waffen gesetzeskonform und sachgerecht aufbewahrt werden. Beim Kauf eines Waffenschranks gibt es daher einiges zu beachten.

Was ist ein Waffenschrank?

Ein Waffenschrank ist eine spezielle Aufbewahrungsmöglichkeit für Schusswaffen jeder Art. Zwar sieht er aus wie ein herkömmlicher Stahlschrank, aber er muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Nur wenn er den Anforderungen des rechtlich verbindlichen Waffengesetzes gerecht wird, steht seiner Zulassung als Verwahrungsort für Lang- und Kurzwaffen nichts mehr entgegen.

Waffenschränke sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. So kann zwischen Modellen mit Metall- oder Glastüren gewählt werden. Bei letzterer Variante steht der dekorative Effekt im Vordergrund. Außerdem ist sie vor allem dann geeignet, wenn Sammlerstücke zur Schau gestellt werden sollen. Die Optik an sich sagt jedoch wenig über die Qualität des einzelnen Waffenschranks aus. Viel wichtiger sind die folgenden Punkte, die beim Kauf in jedem Fall berücksichtigt werden sollten.

Räumlichkeiten für den Waffenschrank

Grundsätzlich darf nur der Waffenbesitzer selbst Zugang zum Waffenschrank haben. Deshalb sollte er gut überlegt platziert werden. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich zudem, den Waffenschrank am Boden oder an der Rückwand zu verankern. Bei manchen Modellen droht nämlich eine zusätzliche Kippgefahr, wenn die Tür geöffnet ist.

Das Eigengewicht des Waffenschranks ist in keinem Fall zu unterschätzen – besonders in Altbauten kann die Statik schnell ausgereizt sein. Es ist ratsam, eine Eckposition für den Waffenschrank auszuwählen – hier ist die Bodentragfähigkeit in der Regel wesentlich höher als zum Beispiel in der Raummitte.

Sicherheitsstufen

Laut dem derzeitigen Waffengesetz müssen neue Waffen der Sicherheitsnorm DIN EN 1143-1 entsprechen und die Sicherheitsstufe 0 oder 1 aufweisen. Diese Ziffern beschreiben die verschiedenen Widerstandsklassen von Waffenschränken. Sie bestimmen, wie viele Kurzwaffen gelagert werden dürfen – bei Langwaffen und Munition gibt es keine Einschränkungen.

  • Sicherheitsstufe 0 – Schrankgewicht unter 200 kg: Hier lassen sich bis zu 5 Kurzwaffen aufbewahren.

  • Sicherheitsstufe 0 – Schrankgewicht über 200 kg: Bis zu 10 Kurzwaffen dürfen hier gelagert werden.

  • Sicherheitsstufe 1: In Waffenschränken dieser Widerstandsklasse ist eine unbegrenzte Anzahl von Kurzwaffen erlaubt.

Die Auswahl der Widerstandsklasse ist also keine reine Geschmackssache, sondern von der Art der aufzubewahrenden Waffen abhängig. So werden sich Waffenbesitzer, die von Anfang wissen, dass sie beliebig viele Kurzwaffen verstauen möchten, wohl eher für Sicherheitsstufe 1 entscheiden. Aber: Selbst wer zuerst einen Waffenschrank der Stufe 0 hatte, kann sich spontan umentscheiden – der Aufpreis von Klasse 0 auf 1 ist nämlich sehr gering.

Schließsysteme

Neben den beiden Sicherheitsstufen muss beim Kauf eines Waffenschranks zwischen mehreren Schließsystemen ausgewählt werden. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch – die Entscheidung richtet sich nach den persönlichen Vorlieben. Folgende Schließsysteme stehen zur Wahl.

Doppelbartschloss

Das Doppelbartschloss lässt sich – ganz konventionell – mit einem Schlüssel auf- und zusperren. Der Vorteil liegt hier zwar darin, dass der Waffenschrank vollkommen ohne Zahlenkombinationen geöffnet werden kann, doch dafür muss auf den Schlüssel gut Acht gegeben werden. Er darf nämlich unter keinen Umständen in die Hände Dritter gelangen.

Zahlenschloss

Beim mechanischen Zahlenschloss muss die Zahlenscheibe des Sicherheitsschlosses so gedreht werden, dass sich eine dreistellige Zahlenkombination ergibt. Der Vorteil ist hier zwar, dass kein Schlüssel benötigt wird, aber der ausgewählte Code in Erinnerung behalten werden muss.

Elektronisches Schloss

Das elektronische Schloss ist wohl das modernste unter den Schließsystemen. Hier wird der Waffenschrank mittels PIN-Code aufgesperrt und wieder verschlossen. Der Nachteil besteht darin, dass das Schloss gegebenenfalls aufgebohrt werden muss, falls der Code einmal in Vergessenheit gerät.

Zubehör für Waffenschränke

Prinzipiell ist ein Waffenschrank schon perfekt ausgestattet, doch trotzdem gibt es immer wieder lohnenswertes Zubehör, mit dem man ihn nachrüsten kann – insbesondere bei einem Wunsch nach mehr Ordnung und Übersichtlichkeit.

  • Waffenhalter: Wer seine Kurzwaffen gerne geordnet aufbewahren möchte, trifft mit einem Waffenhalter die richtige Wahl. Dieser wird mit einer speziellen Klebefolie dauerhaft am Boden fixiert, sodass er nicht verrutschen kann. Dabei bietet der Waffenhalter genügend Platz für bis zu 5 Kurzwaffen.

  • Waffenschloss: Um auf Nummer Sicher zu gehen, kann ein Waffenschloss an Pistolen angebracht werden. Durch ein mechanisches Zahlenschloss ist die Waffe zusätzlich geschützt. So kann die Pistole, falls sie doch einmal in unbefugte Hände gelangen sollte, nicht entladen werden.

  • Tresorlicht: Für die optimale Helligkeit im Waffenschrank lohnt sich eine spezielle Beleuchtung mit Bewegungssensor. So muss nach Waffen und Munition nicht lange gesucht werden, sondern sie werden auf der Stelle entdeckt.

  • Luftentfeuchter: Um Rost, Schimmel und unliebsame Gerüche bestmöglich zu vermeiden, lohnt sich ein Luftentfeuchter für den Waffenschrank. In Form eines Beutels und mit speziellem Granulat gefüllt, nimmt er entstehende Feuchtigkeit optimal auf und hinterlässt eine geruchsneutrale Umgebung.

 

 

Hinweis der Redaktion: Der Text wurde uns von Tresoro zur Verfügung gestellt. Die Firma Tresoro ist ein österreichischer Online-Händler für Tresore und Wertschränke aller Art. Das besonderes am Unternehmen ist nach eigenen Angaben, dass trotz Online-Abwicklung jederzeit eine umfassende persönliche, individuelle Beratung möglich ist.

www.tresoro.de

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