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von Ralph Wilhelm

Tendenziöser Bericht im ZDF

Der ZDFheuteCheck veröffentlichte einen tendenziösen und vor Fehlern strotzenden Beitrag zur illegalen Munitionsherstellung. Das DWJ macht den Faktencheck.

Wenn man eine Sendung ZDFheuteCheck nennt, sollte man beim gebührenfinanzierten Staatsfernsehn eigentlich eine Sendung erwarten können, welche die Fakten überprüft, sprich checkt. Leider trifft das auf Jungredakteur Nils Metzger nicht zu. Weder hat er sich in der Materie kundig gemacht, noch stimmen die Fakten in seinem Beitrag mit der Wirklichkeit überein. Der nicht einmal 2 min lange Beitrag https://www.zdf.de/nachrichten/politik/munition-waffen-selbst-herstellen-deterrence-dispensed-100.html von Metzger strotzt daher nur so vor falschen Behauptungen. Nachfolgend eine kurze Stellungnahme zu den wichtigsten Falschbehauptungen.

Behauptung 1
Die Herstellung von Munition ist in Deutschland illegal.
Mit einem Satz werden hier tausende von gesetzestreuen Wiederladern kriminalisiert. Die Herstellung von Munition ist in Deutschland erlaubnispflichtig. Wem dieser Unterschied bewusst oder unbewusst egal ist, disqualifiziert sich damit selbst.

Behauptung 2
Kugeln, Bauteile, Schießpulver
Dass sich der Redakteur nicht einmal die Mühe gemacht hat, so tief in die Materie einzusteigen, dass er die richtigen Fachbegriffe wie Geschosse, Komponenten oder Treibladungsmittel verwendet, steht stellvertretend für die Qualität seiner Recherche.

Behauptung 3
Man nimmt das Treibladungsmittel aus Patronen für Bolzenschussgeräte.
Die meisten Beschussämter wie auch Landeskriminalämter haben einen Schrank, den man als Horrorkabinett bezeichnen kann. Dort liegen in der Regel mehrere Waffen, die mit falschem Treibladungsmittel geladen wurden und entsprechend explodiert sind. Wer von Treibladungsmitteln auch nur die geringste Ahnung hat, wird von Pulvern, wie sie in Treibladungskartuschen oder Platzpatronen verwendet werden, die Finger lassen, da deren Verwendung praktisch eine Waffensprengung oder einen Laufstecker garantiert.
Glücklicherweise ist dem Redakteur entgangen, dass man aus Auto-Airbags ebenfalls „Schießpulver“ entnehmen kann, sonst würde er vermutlich noch ein Verbot von Airbags fordern. An dieser Stelle noch ein Hinweis auf ein wirkliches Problem. In diversen Sprays, die bei Herzinfakt als Erst-Hilfe verabreicht werden, ist Nitroglycerin enthalten. Hier sollte Herr Metzger doch mal die Fakten checken, was man damit an Bomben bauen kann.

Seine mit betroffenen Gesicht vorgetragene Schlussfolgerung „das ist eine offensichtliche Lücke deutschen Waffenrecht“, die Tatsache, dass er eine Grünen-Politikerin einseitig zu Wort kommen lässt und nicht einen einzigen Munitionssachverständigen zu den Tatsachen befragt, beweist, dass es sich hier um bewusst tendenziöse Berichterstattung handelt.

 

Bildnachweis: www.zdf.de

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