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von Ralph Wilhelm

Finanzinvestor übernimmt Heckler & Koch

Der deutsche Waffenproduzent Heckler & Koch hat einen neuen Eigentümer. Der luxemburgische Investor CDE-Holding übernimmt die Mehrheit des Unternehmens.

Wie Heckler & Koch gegenüber mehreren Medien bestätigte, übernimmt die Luxemburger Finanzholding CDE (Compagnie de Développement de l'Eau) mit sofortiger Wirkung die Mehrheit am deutschen Waffenhersteller Heckler & Koch mit Sitz im baden-württembergischen Oberndorf am Neckar. Für die Übernahme war die Zustimmung des Bundeswirtschaftsministeriums notwendig. Der Übernahme ging ein jahrelanger Streit zwischen dem bisherigen Mehrheitsaktionär Andreas Heeschen und der CDE voraus.

Andreas Heeschen stieg 2002 bei HK ein, indem er das Unternehmen dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems abkaufte. Unter der Ägide Heeschens nahm Heckler & Koch einen hoch verzinsten Kredit auf, der inklusive Zinslast mit mehr als 150 Millionen Euro auf der Firma lastet. Die Investitionen, die Heeschen außerhalb von HK mit diesem Geld tätigte, erwiesen sich allesamt als Fehlgriffe.

2015 hatte Heeschen der Großteil seiner HK-Aktien – es sollen zehn Millionen Aktien sein – an CDE für ein Darlehen verpfändet. Da CDE dafür ein entsprechendes Mitspracherecht im Unternehmen haben wollte und Heeschen die diversen Fehlinvestitionen offen ankreidete, kam es zum Streit, der auch die Gerichte beschäftigte.

Nun scheint man sich geeinigt zu haben und auch das Bundeswirtschaftsministerium hat die Übernahme des wichtigen Rüstungsbetriebes nach mehrjähriger Prüfung gemäß Außenwirtschaftsgesetz abgesegnet. Wie groß der durch die CDE übernommene Anteil ist, ist noch unbekannt.

Hinter der CDE steht der französische Finanzexperte Nicolas Walewski (55), ein Nachfahre von Napoléon Bonaparte.

www.heckler-koch.com

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