Sicherheit

von Franz Keck

Taschen-Blendgranate

Blendgranaten haben sich seit ihrer Erfindung als unverzichtbares Einsatzmittel für polizeiliche und bisweilen auch militärische Spezialkräfte etabliert. Unzählige Zugriffsoperationen und Geiselbefreiungen wurden durch Blendgranateneinsatz zum Erfolg. Nun hat dieses Einsatzmittel ein innovatives Update erhalten.

Rheinmetall hat den innovativen Irritationswurfkörper Spectac vorgestellt. Die quaderförmige Blendgranate ist insbesondere als Einsatzmittel für militärische und polizeiliche Spezialkräfte entwickelt worden. Herausragendes Merkmal der handlichen Spectac ist ihr „Smartphone-Design“. Sicherungsring und Kipphebelzünder sind in das eckige Gehäuse von den Ausmaßen eines Mobilfunktelefons eingelassen.

Das neuartige Design bietet mehrere Vorteile. So lässt sich die rund 350 Gramm schwere, 110 mm lange, 68 mm breite und 20 mm hohe Blendgranate sehr ergonomisch in der taktischen Einsatzausrüstung unterbringen und transportieren. Ebenso kann sie bei Undercover- oder Personenschutz-Einsätzen in Zivilkleidung diskret mitgeführt werden. Darüber hinaus entstehen durch die Quader-Form weitere taktische Vorteile. Anders als klassische runde Wurfkörper rollt die Spectac nach ihrer Landung nicht unkontrolliert weiter, sondern bleibt schnell liegen. Das bietet beispielsweise beim Einsatz auf Treppen taktische Vorteile. Der maximale Bewegungsradius liegt bei lediglich maximal 35 cm. Dadurch entfaltet sie zuverlässig ihre gewünschte Wirkung im Zielgebiet.

Die bis 20 Meter wasserdichte Spectac wirkt durch einen grellen Blitz und einen ohrenbetäubenden Knall. Sie ist derzeit in den Schalldruckpegeln 170 und 180 Dezibel und mit zwei Verzögerungszeiten – 0,5 und 1,5 Sekunden – verfügbar. Um die Handhabungssicherheit zu erhöhen, haben die Rheinmetall-Konstrukteure bei der Spectac auf die bewährte Bottom Top Venting (BTV)-Technologie zurückgegriffen: Der Effekt wird an der Ober- und Unterseite des Wurfkörpers ausgeblasen, so dass die Wurfhand im Fall einer unbeabsichtigten Zündung geschützt bleibt. Die Spectac bildet keine gefährlichen Splitter. Jede einzelne Spectac-Granate wird zudem vor Auslieferung geröntgt, um ein Höchstmaß an Funktionssicherheit zu gewährleisten. Die Röntgenaufnahmen werden für zehn Jahre gespeichert.

www.rheinmetall-defence.com

Bild: Rheinmetall

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