Sicherheit

von Franz Keck

(R)Evolution des MGs

Die belgische Rüstungsfirma FN Herstal stellte am 6. Mai 2021 das FN EVOLYS vor. Mit diesem Neuzugang im Produktportfolio wird ein neues Kapitel in der Geschichte der Maschinengewehre aufgeschlagen, indem das führigste MG der Welt vorgestellt wurde.

MGs waren ursprünglich gut und gerne 25kg schwer und konnten nur von einer ebenso schweren Lafette aus abgefeuert werden. Doch die ersten Leicht-MGs ließen nicht lange auf sich warten: Bald kamen einerseits automatische Gewehre wie BAR und Bren als auch leichtere MGs wie das Lewis oder das 08/15 zum Einsatz. Eine Revolution in der Feuerkraft und Führigkeit stellten vor und im Zweiten Weltkrieg die deutschen MG34 und MG42 dar. Deren Konzept setzte sich durch und bald nach dem Krieg tauchten in Ost und West eigenständige, konzeptionell von diesen Waffen inspirierte, Entwicklungen auf. Im Westen waren dies vor allem das amerikanische M60 und das noch heute weit verbreitete belgische FN MAG, im Osten das sich immer noch hoher Beliebtheit erfreuende und nur 7,5kg schwere PKM. Dann wurde es jedoch in der MG-Entwicklung lange Zeit ruhig. Als nennenswerte Innovationen aus dieser Zeit sind jedoch die leichten MGs Stoner 63, FN Minimi und IWI Negev zu erwähnen. Erst in jüngerer Zeit kam wieder Bewegung in die MG-Entwicklung, gerade mit Augenmerk auf das Gewicht.

Hier punktet das FN EVOLYS: Es ist eine ultraleichte Waffe, die die Fähigkeiten eines Maschinengewehrs mit Gurtzuführung mit einem Gewicht zwischen 5,5 und 6,2 kg (je nach Kaliber) und somit annähernd sturmgewehrartigem Handling kombiniert. Das FN EVOLYS wurde in zwei Kalibern entwickelt, 5,56 x 45 mm NATO und 7,62 x 51 mm NATO.

Das geringe Gewicht ermöglicht es dem Soldat, sich schnell auch über schwieriges Gelände zu bewegen, was seine Überlebensfähigkeit auf dem Schlachtfeld drastisch erhöht. Durch das reduzierte Gewicht und die hervorragende Balance kann das MG auch aus jeder Schießposition abgefeuert werden.

Das FN EVOLYS ist ein Gasdrucklader mit Drehkopfverschluss und für die Verwendung eines Schalldämpfers optimiert. Interessantes Detail: Der beidseitige Feuerwahlhebel hat eine halbautomatische Position, um Punktziele präzise bekämpfen zu können, auch das Einschießen wird so erleichtert. Zur Rückstoßreduktion nutzt das FN-SCAR-Artig aussehende MG einen Hydraulikpuffer, der gleichzeitig für eine gleichmäßige Feuerrate von 750 Schuss/Minute sorgt. Die einteilige Montageschiene ermöglicht die Montage einer Kombination optischer Visiere und Vorsatzgeräte.

Das DWJ wird bald einen detaillierten Bericht zum neuen MG aus Herstal veröffentlichen.

Foto: FN Herstal

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