Sicherheit

von Nataly Kemmelmeier

News von der Milipol 2023 Paris

Die Polizeimesse Milipol ist die international grösste Messe für Polizeibedarf. Internationale Messe bedeutet, die Produkte entsprechen den verschiedensten Herangehensweisen der Polizeien – vom Law Enforcement der anglophilen Länder bis zur deutschen Exekutive.
 
Unser Mitarbeiter Stephan Bichlmeir ist vor Ort und berichtet von den Highlights.
 
 
SMASH
 
Smart Shooter ist seit rund zehn Jahren am Markt. Das Unternehmen verfolgt die Idee, einem Computer den Zeitpunkt der Schussauslösung zu überlassen.Hierbei muss der Anwender bewusst den Abzug betätigen, durchgezogen halten, und das Ziel weiter anvisieren. Wenn alle ballistischen Daten vom System als richtig bewertet werden, löst der Computer den Schuss aus. Dadurch entsteht eine sehr hohe Trefferwahrscheinlichkeit beim ersten Schuss. Zum Beispiel wurde von mit hoher Geschwindigkeit fahrendem Boot auf ein ebenfalls mit hoher Geschwindigkeit fahrendes Boot erfolgreich auf den Motor geschossen.
 
 
Das aus Israel stammende Unternehmen hat unter anderem in Düsseldorf eine Europa- Vertretung. Das System hat sich bereits weltweit bei verbündeten Partnern in kritischen Einsatzlagen erfolgreich bewährt.
 
 
 
Schmidt & Bender
 
Das vor einigen Jahren neu vorgestellte Zielfernrohr 1–8x24 Dual CC ist heute bei vielen Armeen und Behörden weltweit erfolgreich im Einsatz. Die von den Anwendern besonders geschätzte Eigenschaft ist das Absehen in der ersten Ebene, der Rotpunkt in der zweiten Bildebene. Somit verdeckt der Rotpunkt beim Vergrößern nicht das Ziel.
 
 
Das im Herbst letzten Jahres vorgestellte Zielfernrohr 6-36x56 PMII Police Marksman (Military) 2 wird von Kunden stark nachgefragt, und ergänzt das Portfolio des Unternehmens. Das Sehfeld bei sechsfacher Vergrößerung ist größer als bei fümnffacher Vergrößerung des 5-25x56 aus gleichem Haus. Dieses Zielfernrohr ist mit 39 cm Länge und einem Gewicht von unter 950 g im Bereich der Long-Range-Zielfernrohre der Klassenbeste.
 
 
 
Mehler Systems
 
 
Die bekannte Firma für Sicherheitsausrüstung, vor allem bekannt für ballistische Schutzwesten, hat durch den Aufkauf von Lindnerhof Taktik und UF-Pro ein breites Angebot an Uniformen Funktionskleidung und Ausrüstungsgegenständen hinzugewonnen. Dieser Zugewinn an Produkten wird durch das Umbenennen der Firma Mehler in Mehler Systems ab sofort nach außen sichtbar.

Zu der Dachmarke Mehler Systems gehört ab sofort neben den Bekannten Marken UF-Pro und Lindnerhof auch Mehler Protection. In der neuen Tochtermarke Mehler Protection bündelt die Unternehmensgruppe alle ihre Kompetenzen und ihre 40-jährige Erfahrung im Bereich ballistischer Schutzsysteme sowohl für den individuellen Anwender bei Militär-, Polizei- und Spezialkräften, als auch für Plattformen, Luft- Landfahrzeuge und Schiffe. 

Die Unternehmensgruppe ist weltweit tätig. In Europa ist sie nach eigenen Angaben Marktführer, weltweit einer der größten Anbieter. Die Firmen Lindnerhof und UF-Pro sind seit vielen Jahren bei Kunden aus militärischen- und polizeilichen Kreisen sehr erfolgreich.  

 
 
FN Smart ProtectoR 303T
 
Das System FN 303 ist seit vielen Jahren als ein nicht tödliches Mittel zur „Crowd Control“, dem Bewältigen von Einsatzlagen mit gewaltbereiten und Gewalt ausübenden Menschenmengen, bewährt. Der Antrieb der vielfältig verfügbaren Projektile erfolgt durch Druckluft ohne Pyrotechnik. Keine Flamme, kein Pulver - deshalb sicher im Umgang auch bei Brandgefahr, zum Beispiel durch Reste von durch Demonstranten eingesetzten Brandsätzen.
 
 
Mit einer Energie 33 J hat das Gerät deutlich weniger Energie als Beanbags (mit Erbsen gefüllte Beutel aus Schrotpatronen oder 40-mm-Wucht-Geschosse. Diese 33 Jentsprechen in etwa der Energie eines Schlagstockes.Das System ist bei vielen Einheiten international im Einsatz. Da die Wirkung wie ein Schlagstock ist, bildet man die Einsatzkräfte aus, nicht auf den Halsbereich und vor allem nicht auf den Kopf zu wirken. Im Stress dieser Einsätze kommt es leider zu Verletzungen im Hals und Kopfbereich. Um dies zu verhindern, wird jetzt ein elektrisches Kamerasystem eingesetzt, welches den Abzug blockiert sobald Hals und Kopf erkannt werden. Das der Kamera angeschlossene Bilderkennungssystem erkennt den Bereich Hals und Gesicht zuverlässig. Es wird der Einsatzkraft optisch durch die Farben Rot oder Grün angezeigt, ob die Schussabgabe möglich ist. Das System zeichnet Bild und Ton auf. Wenn ein Wirken in Kopf oder Hals gerechtfertigt ist, zum Beispiel bei Messer-oder Schusswaffenangriffen, kann die Blockadefunktion übergangen werden. Dazu muss der Knopf am Vorderschaft gehalten werden, es wird akustisch bestätigt .
 
 
AARONIA AG
 
Das Unternehmen aus Strichscheid in der Eifel ist seit 2003 aktiv. Die technischen Grundlagen aus der Messtechnik für den Spectrum-Analyser (Gerät zur Funksignalverarbeitung) werden nun weiter entwickelt.Der Schwerpunkt liegt im Erkennen  und Klassifizieren der Funkkommunikation  unabhängig vom Frequenzbereich. Auf Flughäfen wird die Bedrohung durch Drohnen zunehmend häufiger. In der heutigen Lage ist nicht nur die Bedrohung durch Drohnen, sondern auch die Kommunikation von Tätern am Einsatzort ein großes Problem. Funkverkehr erkennen und mithören ist ein großer Wunsch der Sicherheitskräfte vor Ort.
 
 
Aktuell bietet das Unternehmen das schnellste System an, welches Funksignale auf allen Frequenzen überwachen und erkennen kann. Dies geschieht mit einer Rate von 3.3 Thz (Terra Herz = 3,3 x 10^12, also Billionen pro Sekunde) - sprich jede einzelne Frequenz wird mehr als 300 mal pro Sekunde überprüft. Durch geschicktes Anordnen der Antennen können Standorte und Art der Signale sofort erkannt werden. Durch die Analyse der Signale kann man, wenn das Gerät in der Datenbank erfasst ist, Details erkennen, beispielsweise Art des Gerätes, Hersteller, und - bei Drohnen wichtig - die Bewegungsrichtung. Diese Erkennung erfolgt ohne Radar, also vollständig passiv.

Für die Ortung von Drohnen, welche ausschließlich durch Videobilder gesteuert werden, können ebenfalls Signale erkannt werden und man kann ein Radar oder eine Kamera zur Ortung einsetzen.
 

Das Feststellen der Standorte, zum Beispiel von dem die Drohne Steuernden oder dem Angreifer im angrenzenden Bereich eines Flughafen oder Bahnhof, hilft den Einsatzkräften diese aufzusuchen. 

Die aktive Abwehr von Angriffen durch Drohnen ist hier nicht angesprochen, dazu bedarf es weiterer technisch aufwendiger Maßnahmen. Diese werden aber ebenfalls durch die Firma AARONIA angeboten.

Zurück