Sicherheit

von Franz Keck

Genderwahnsinn in Bundeswehr*in

Offensichtlich sieht man in Berlin derzeit keine größeren verteidigungspolitischen Probleme als periphäre Aspekte der Gleichberechtigung in den Streitkräften: Dienstgrade sollen weibliche Pendants erhalten. Wir in der Redaktion haben uns unsere eigenen Gedanken dazu gemacht.

Wer in den letzten 20 Jahren bei der Bundeswehr gedient hat, dürfte sich lebendig an eine der wichtigsten Lektionen der Grundausbildung erinnern: „Dienstgrade werden nicht verweiblicht! Wie würde sich das denn anhören: Frau Hauptfrau?“

Nun, offenbar sind die akustischen Verhältnisse im Bendlerblock andere als die in einer Kaserne, sodass dort beispielsweise Bootsfrau, Feldwebelin und Leutnantin keine Ohrenschmerzen verursachen. Nachdem man nun 1 und 1 zusammengezählt  und festgestellt hat, wie diskriminierend die Nichtexistenz weiblicher Dienstgradbezeichnungen doch ist, wird jetzt mit beeindruckender und gänzlich untypischer Geschwindigkeit gehandelt.

Nächsten Dienstag entscheidet unsere Verteidigungsministerin AKK über einen Reformvorschlag, der vorsieht, dass zukünftig alle Dienstgrade ein weibliches Gegenstück bekommen. Eine Ausnahme bilden - warum auch immer -  der Hauptmann und der Oberst. Warum aus dem Bootsmann die Bootsfrau, aber nicht aus dem Hauptmann die Hauptfrau werden durfte, muss man genauso wenig verstanden haben wie, warum sich jetzt Oberstin noch blöder anhört als Feldwebelin.

Auch ansonsten werden in Berlin gerade die echten Probleme des Lebens knallhart angegangen: Während ihr Vorgänger sich noch mit Lappalien wie mangelnder Ausrüstung herumschlug, verkündete die Frau Wehrbeauftragte Eva Högl kürzlich, dass angesichts von nur 12 % weiblichen Soldaten noch „Luft nach oben“ sei und „30 % Frauenanteil der Truppe sicher guttun würden“. Die Erklärung, inwiefern sich dies positiv bemerkbar machen würde, blieb sie uns schuldig.

Nun ist es interessant zu wissen, was denn die Soldatinnen von solchen Bemühungen halten. In einem Wort: nichts. Unter dem Titel „Wir sind gegen das Dienstgradgendering in der Bundeswehr“ läuft gerade eine Twitter-Kampagne die schon nach kürzester Zeit viral ging. Darin posten Soldatinnen ein Bild von sich, um gegen die geplante Reform zu protestieren. Auch im zivilen Teil Deutschlands scheint man die Probleme anderswo zu sehen: Wenn schon die derzeit noch laufende Online-Umfrage des „Spiegel“ ergibt, dass 90 % der Leser des zugehörigen Beitrages gegen gegenderte Dienstgrade sind, stellt sich die Frage, wer das Unterfangen überhaupt unterstützt. Außer dem Bendlerblock.

 

Bildnachweis: Offizielles Logo der Bundeswehr/Zentralredaktion der Bundeswehr

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