Sicherheit

von Ralph Wilhelm

Bernd Pokojewski verstorben

Mit Bernd Pokojewski, oder kurz „Poko“ wie er von Kollegen in Polizeikreisen genannt wurde, ist einer der renommiertesten taktischen Trainer und Referenten der deutschen Polizei verstorben.

Pokojewski wurde 1943 in Ostpreußen geboren, gegen Kriegsende floh seine Familie mit ihm nach Hessen. Dort aufgewachsen entschied er sich Polizist zu werden. Nach bestandener Aufnahmeprüfung begann er am 1. Oktober 1961 an der Hessischen Polizeischule in Wiesbaden den Polizeianwärterlehrgang. Später meldete er sich freiwillig nach Frankfurt am Main, wo er im Überfallkommando Dienst tat. Schon damals störte ihn die mangelnde Eigensicherung der Beamten, ein Thema das ihn prägen und sein Leben lang begleiten sollte. Nach erfolgreich absolviertem Kommissar-Lehrgang kam er ins rauhe Bahnhofsviertel Frankfurts, wo er sich mit seinen Aktionen schnell Respekt in der Szene verschaffte. Daher war es nicht verwunderlich, dass, als in Frankfurt nach dem Olympiaattentat 1972 in München ein SEK aufgestellt wurde, Pokojewski in leitender Funktion mit dabei war. Da in Deutschland praktisch kein Fachwissen im Bereich SEK vorhanden war, baute er Kontakte ins Ausland auf und lernte in den USA bei SWAT-Teams, dem FBI und der Highway Patrol.

Mitte der 1980er-Jahre wechselte er in den Bereich Personenschutz, den er auch maßgeblich prägte. Aus gesundheitlichen Gründen musste Pokojewski 2000 den Dienst quitieren. Damit begann für ihn der „Unruhestand“, in dem er mit seinem Lieblingsthema „Officer Survival“ in unzähligen Artikeln, Vorträgen und Trainings die aktiven Kollegen und Kolleginnen unterstützte und sie für die Herausforderungen des Dienstalltags sensibilisierte. Als Referent und taktischer Trainer der Polizeitrainer in Deutschland (PID) war er auch im hohen Alter sehr gefragt und wurde als außergewöhnlicher Mensch, engagierter Kollege und guter Freund geschätzt. Bernd Pokojewkski verstarb am 8. Oktober 2020.

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