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Kessler-Thies-Auktion am 29. September 2012

 

Jetzt ist er da, der von Sammlern und Waffenhistorikern lang erwartete Auktionskatalog der ersten Waffenauktion der Kessler & Thies GmbH in Kirchheim unter Teck. Die Vorbesichtigung zur nächsten Auktion findet vom Dienstag, 25., bis Freitag, 28. September, statt, die Auktion am 29. September ab 10 Uhr.


Der durchgehend farbig bebilderte, gebundene Katalog präsentiert mit seinen über 700 Aufrufen einen Querschnitt der Waffengeschichte. Neben antiken Vorderladern und einem reichen Blankwaffenangebot kommen Ordonnanzwaffen nach Ländern geordnet zum Ausruf. Erwähnenswert die grosse Kollektion von Luger-Pistolen, u.A. die voll dokumentierte Waffe eines RK-Trägers, eine Borchard-Pistole aus der ersten Fertigungserie von Ludwig Loewe, mehrere Marine-Pistolen, zwei Pistolen von Vickers, verschiedene Commercials und mehr.

Einmalig auch das Angebot einer mit 3 Pistolen bestückten Neujahrsgeschenkkassette der Firma Steyr von 1913 an einen schwedischen Abnahmeoffizier. Zahlreiche deutsche militärische Scharfschützengewehre vor 1945, eine gut assortierte Mauser-Langwaffen-sammlung, mehrere frühe schwedische Marinerevolver sowie ein norwegischer M1864 Lefaucheux, von dem lediglich 100 Stück gefertigt wurden, dürften im internationalen Auktionsangebot der letzten Jahre herausragen.

 

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12-035 Perkussions-Scheibenpistolen. Paar, böhmisch, um 1860. Kal. 11 mm gezogen, Waffennummern 1 und 2. Braun broncierte, aushängbare Damastläufe mit Bänderung an Mündung und Wurzel, in Gold signiert: "JOH:WINDRISCH IN CARLBAD". Flache Schlossplatten und Hähne, Eisengarnituren graviert mit Ranken und floralen Mustern. Nussbaumschäfte. In furniertem Holzkasten, Ecken und Kanten mit Buntmetall verstärkt. Reichhaltiger, beinahe kompletter Kasteninhalt; Kugelzange ergänzt.

Zustand: 1 8000.00

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12-051Pistole Borchardt C 93, Fertigung Loewe, ca.1894. Kal.7,65 mm Borch.,

S/N 168 ngl. Lauf blank. Lauflänge 19 cm Beschuss Krone/BUG. Frühe Ausführung mit verschraubtem Kimmenblatt und verstiftetem Dachkorn. Hülsenbrücke signiert: „WAFFENFABRIK LOEWE BERLIN“, rechte Seite Gabelstück „SYSTEM BORCHARDT PATENT“, Kniegelenk „D.R.P No. 75837“. ?Originale Streichbrünierung. Kleinteile gebläut, Bedienelemete gelb angelassen. Nussholzgriffschalen mit feiner Fischhaut, vernickeltes 8-Schuss-Magazin, fleckig, S/N 168. ?Mit Anschlagbrett aus Nussholz, S/N 168, Beschläge vollständig brüniert. Montiert die?Nussholz-Backe, S/N 168.?Die C 93 war die erste Selbstladepistole mit verriegeltem Kniegelenk-Verschluss. ?Insgesamt wurden bis 1899 ca. 3000 Pistolen

C 93 hergestellt. Die ersten ca. 1000 Stück ?firmierten mit Waffenfabrik Loewe Berlin. Nach der Gründung der DWM durch Ludwig Loewe 1896 änderte sich die Herstellersignatur für die restlichen ca. 2000 C 93 in DEUTSCHE WAFFEN- und MUNITIONSFABRIK BERLIN. Entsprechend selten sind Loewe-Fertigungen.?Zustand: neuwertig  15000.00?250492

 

12-206             Repräsentations-Geschenkkassette 1913/1914.

Abschliessbaren Edelholzkassette mit Messing-beschlägen, Messingtragegriff und runder Gravurplakette mit Initiale „O“, enthaltend:

1.) Steyr-Pistole M 1912 Commercialfertigung, Kal.9mm-Steyr, S/N: 29.

Spiegelblanker, neuwertiger Lauf. Schlitten linksseitig beschriftet:“STEYR 1914“.

Streichbrünierter Finish mit teilweise blanken und angelassenen Bedienelmenten.

Holzgriffschalen mit Fischhaut, zugehöriger Schraubenzieher und Borstenwischer.

Im herausnehmbaren Einsatz:

2.) Taschenpistole „STEYR-Pieper 1909“, Zivilmodell, Kal.7.65mm Browning, S/N:19072.

Spiegelblanker, neuwertiger Lauf. Schlitten links beschriftet: „OESTERR.WAFFEN-FABRIKS-GES. STEYR“, rechts: „N.PIEPER PATENT“. Am Lauf graviert diverse Oestrerreichische und internationale Patente. Brüniertes, minimal fleckiges Finish mit blau angelassenen Bedienelementen und blankem Abzug. Schwarze Hartgummigriffschalen mit OWG-Logo und STEYR-Schriftzug.

3.) Taschenpistole „STEYR-Pieper 1909A“, Zivilmodell, Kal.6,35mm Browning, S/N:41442A.

Spiegelblanker, neuwertiger Lauf. Schlitten links beschriftet: „OESTERR.WAFFEN-FABRIKS-GES. STEYR“, rechts: „N.PIEPER PATENT“. Am Lauf graviert diverse Oestrerreichische und internationale Patente. Brüniertes Finish mit blau angelassenen Bedienelementen und blankem Abzug. Glatte Perlmuttgriffschalen, bei der rechten weist das obere Schraubenloch einen minimalen Anriss auf.

Zustand 1   35000.00

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Anm: Dieser Kasten wurde am Neujahrsempfang 1914 vom Direktorium der Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft Steyr an den Schwedischen Hauptmann Oskar Ostermann, Abnahmekommissar für Maschinengewehre, verliehen.

Eine zweite, mit der Initiale „M“ versehene, ansonsten identische Kassette schenkte das Direktorium dem zweiten Abnahmeoffizier Hauptmann Carl Edvard Nore MARTIN. Das Geschenk war so bedeutend, dass die OEWG vorgängig bei der schwedischen Regierung um Erlaubnis ansuchen musste, die Abnahmeoffiziere beschenken zu dürfen.

Es handelt sich ja nicht um eine übliche Pistolenkassette, nein, der Inhalt ist zweistöckig. Im ersten Einlagebrett präsentieren sich die 2 Steyr 1909-Modelle inkl. Zubehör und Halterungen für Patronen. Hebt man dieses Einlagefach mittels der 2 Messinggriffe hoch, kommt darunter die M.12 inklusive Zubehör und Fächer für Patronen zum Vorschein. Das Direktorium der OEWG wollte mit diesem bedeutenden Geschenk die Stimmung der Abnahmeoffiziere wohl,

vorsichtig formuliert, „sehr gewogen“ erhalten.

Die 2 Schwedenkassetten befanden sich über Jahrzehnte in schwedischem Privatbesitz, die Martin-Kassette ist heute in einer Privatsammlung in der Schweiz. Eine dritte Kassette in noch luxuriöserer Ausführung wurde am 18.August des Vorjahres, also 1913, an Kaiser Franz Josef I überreicht. Sie ist heute verschollen. Wir schätzen uns glücklich, dieses bedeutende Set zum Auftakt unserer

ersten Auktion als Highligte anbieten zu können.

Vergl. Mötz/Schuy: „Vom Ursprung der Selbstladepistolen“ Band 1, S.740 ff.

 

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12-361             Norwegischer-Armeerevolver Mod. 1864, Kaliber: 11 mm SF. Seriennummer: 2741. Lauf rau. Länge 132 mm. Sechsschüssig. Auf dem Lauf „ E. Lefaucheux BRte S.G.D.G  A Paris „. Rechts am Laufgehäuse LF und die Waffennummer 2741. Reste der Original Brünierung auf Lauf, Laufgehäuse und Trommel. Rahmen, Hahn und Abzug mit Resten von Bunthärtung. Sehr schöne glatte Nussholzgriffschalen. Fangring.?Dieses Stück ist ohne die übliche Abnahme „stehender Löwe“ für Norwegen. Sowohl die Seriennummer als auch die die Verarbeitung usw. passen aber zu den im Buch: „Geschichte und Technik der europäischen Militärrevolver Band 2“ von  Rolf. H. Müller. Auf Seite 658 wird dieses Revolvermodell eingehend beschrieben. ?Lt. Literatur wurden von dieser Ausführung nur 100 Stück an Norwegen geliefert.?Zustand: 1       1800.00          

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12-420             Marinerevolver M/1884 (Henry), Kaliber: 11 mm, ohne Seriennummer. Fabrikationsnummer G 33 auf allen Teilen. Abzugsfeder lahmt. Blanker Lauf. Am Rahmen links in Schreibschrift „Henry“ (Direktor Vertriebsges. St.Etienne). Rechts am Rahmen „Mre. de St.Etienne“, Variante ohne Abnahme. Nicht alle der Schwedischen Marinerevolver aus der zweiten (Henry) Lieferung weisen noch die Abnahme auf. Neben den fabrikmässigen Inspektorenmarken ist die Trommel mit der militärischen frz. Prüfmarke „Krone/E“ gekennzeichnet. Die Auslieferung erfolgte wie beim frz. Modell 1873 blank, dieses hier angebotene Stück ist noch im unberührten Originalzustand, teilweise sind die Reste von Firnis, welcher gegen Korrosion aufgetragen wurde, vorhanden. Die Fertigung erfolgte in St. Etienne, zum Verkauf/Vertrieb auf dem kommerziellen Markt. Für Auslandsgeschäfte hat die „Manufacture d`Armes St. Etienne“ eine Handelsgesellschaft gegründet, diese trug immer den Namen des jeweiligen Direktors der Gesellschaft, (Henry). Insgesamt wurden 1000 Stück M/84 an die Schwedische Marine geliefert, wovon  700 Stk. aus dem „Henry“ - Kontrakt stammen. (Vgl. Müller, Die europäsichen Militärrevolver, Band 2, Schweden)?Unseres Wissens noch nie auf einer Auktion angebotener, äusserst seltener Marinerevolver in herausragender Erhaltung.?Zustand: 1       2600.00          

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12-554             Pistole 04 (1906) DWM,

Marine, Kal. 9 mm Para, S/N 1138a. Nummerngleich. Lauf matt. Griffsicherung.?Originalbrünierung fleckig, starke Tragespuren. Nussbaumgriffschalen. Vernickeltes Magazin mit Holzboden ohne S/N. „Gesichert“ geändert. Truppenstempel: W.K.8031 (Werft Kiel, Waffe 8031).?Zustand: 2       750.00

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12-714             Karabiner 98 k, Mauser, SS, hohe Turmmontage, ZF Dialytan, S/N 7267g. Ngl. Lauf mittig raue Stelle. Abnahmen Adler/26. Hergestellt um 1939 bei Mauser, Borsigwalde. Nachbrüniert. Schichtholzschaft, vor dem Abzugsbügel Totenkopf. Beriemung.?Mündungsschoner. Putzstock. ZF: Dialytan 4x, dkl (Schneider, Kreuznach), nachbrüniert, Lichtschutzblende, klare Optik. Lederner Okularschutz mit Abnahme und Totenkopf.  Vorderer Montagering ngl., Hinterfuss ohne S/N. Vorderer Montagesockel ohne Abnahme und ?Revisionsstempel. Hinterer Montagesockel mit undeutlicher Abnahme Adler/135. Ungewöhnlich kleine SS-Abnahme SSZZA2 (SS-Zentralzeugamt 2) rechts an der Laufwurzel. Beschuss 1986.?Zustand: 1       1300.00

250207

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