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Sammeln

von Nataly Kemmelmeier

86. Auktion der Hermann Historica GmbH

Inzwischen fest etabliert im Angebot der Hermann Historica, klingt auch das Auktionsjahr 2020 mit einer reinen Onlineauktion vom 07. bis 11. Dezember 2020 aus.

Der Reigen der Sammlerträume unter den antiken Schusswaffen wird eröffnet von einer Radschlossbüchse mit Hirschhornschaft und originalem Radschloss. Das Schloss, um 1720 feinst graviert mit einem im Wald rastenden Jäger, gibt der reich mit Hirschhorn und Bein-Intarsien versehenen Büchse, im Aufruf für 3800 Euro, eine wertige Anmutung. Silbereingelegt mit Spinnenkorne und Rankenwerk zeigt sich dagegen ein Paar Steinschlosspistolen aus den Händen des Bamberger Büchsenmachers Joseph Prolich, das um 1760 gefertigt wurde und ab 1400 Euro zu erwerben ist. Eine Perkussionsscheibenbüchse von L.H. Damm, mit silberner Signatur und ebenfalls graviert, die in Elberfeld um 1840 produziert wurde, steht schon ab 1200 Euro zur Versteigerung.

Sammler moderner Schusswaffen können unter dem reichen Angebot von 1115 Losen ihre Wahl treffen. Beispielhaft für die Vielfalt der Offerte sind ein Parabellum-Karabiner, Kaliber 9 mm Luger, Nr. 2170 von Deutsche Waffen- und Munitionsfabrik in passendem schwarzen Koffer, ab 2500 Euro; ein Exemplar der Mauser C 96, Kaliber 7,63 mm Mauser, Nr. 402168 mit Anschlagkasten für 1300 Euro, oder auch für 1200 Euro ein Perkussionsrevolver der Remington Arms Company Inc., New Model Army, Kaliber .44 Blackpowder, Nr. 110862.

Schwerter, Degen und Rapiere begeistern von jeher die Interessierten im Bereich der Alten Waffen. Das Sinnbild einer mittelalterlichen Blankwaffe kommt mit einem ritterlichen, deutschen Schwert aus der Mitte des 14. Jahrhundert zur Auktion. Mit einer zweischneidigen, konisch verjüngten Klinge und einem prägnanten großen Scheibenknauf misst es mehr als 1 m und fordert von den Bietern ein Mindestgebot von 1400 Euro. Bereits 1800 Euro müssen dagegen für ein spanisches auf 1649 datiertes Glockenrapier mit feinster beidseitiger Zierätzung von stehenden Fechtern aufgebracht werden. Rund 200 Jahre später wurde das Shitogi Tachi in Japan gefertigt. Die vergoldeten Beschläge und der Griff sind ausgesprochen dekorativ mit Chrysanthemengravur verziert und so müssen für das Stück mindestens 2500 Euro aufgebracht werden.

Die geänderten Kampftaktiken im frühen Hochmittelalter erforderten auch eine Anpassung der ritterlichen Rüstungen. So wurde in dieser Zeit der annähernd zylindrische, sehr massive Topfhelm mit seiner sehr archaischen Ausstrahlung entwickelt. Hier vorliegend fand nun eine sehr gelungene Sammleranfertigung im Stile des 13. Jahrhunderts mit den charakteristischen Sehschlitzen und Atemlöchern mit einem Startpreis von 1000 Euro Eingang in die Kataloge. Ein geätzter Rundschild repräsentiert die Gestaltung der Schutzwaffen des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Ab 800 Euro kann das mit Rankendekor, Kartuschen und Kriegerfiguren verzierte Stück beboten werden.

Belege jüngerer militärischer Ausstattungen finden sich erneut in großer Zahl in der Versteigerung am 4. Auktionstag. Darunter ein ausgesprochen seltenes Uniformensemble für Stabsoffiziere der Kaiserlich Japanischen Armee aus der Zeit des 2. Weltkriegs, das nicht nur in sich komplett mit Schirmmütze, Uniformrock, Koppel und Hose, sondern auch in zugehörigem Koffer ab 1500 Euro versteigert wird. Persönliche, auf 1500 Euro taxierte Gegenstände und Erinnerungsstücke des Pour-le-Mérite-Trägers und U-Boots-Kommandanten, Kapitänleutnant Otto Weddigen erlauben einen Einblick in die militärischen und öffentlichen, ebenso wie die ganz privaten Bereiche der Lebensführung eines hochdekorierten Marineangehörigen. Aufschluss über die Lebens- und Kriegssituation Angehöriger einer deutschen Fliegerabteilung im Ersten Weltkrieg gibt dagegen ein Fotoalbum mit mehr als 200 Aufnahmen von Doppeldeckern, Gruppenfotos, dem Einsatz in Verdun sowie weiteren Kriegsschauplätzen, für das Gebote ab 1250 Euro erbeten sind.

Aus aller Welt kommen auch wieder Orden und Ehrenzeichen, wie ein Kaiserlich österreichischer Orden der Eisernen Krone, 3. Klasse mit Kriegsdekoration mit 400 Euro, von den südlichen Nachbarn ein Orden der Krone Italiens mit Burststern und Kreuz eines Großoffiziers mit 350 Euro und aus Deutschland ein Brustkreuz es Deutschen Ordens mit 400 Euro zum Aufruf.

 www.hermann-historica.com

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