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Sammeln

von Nataly Kemmelmeier

78. Auktion der Hermann Historica GmbH

Mit einer zweitägigen Auktion am 14. und 15. März, in der gleich drei hochkarätige Spezialkataloge zum Aufruf kommen, startet Hermann Historica GmbH in sein Auktionsjahr 2019.

Im Kapitel der antiken Schusswaffen spicken erneut bedeutende  Raritäten die Offerte. Ein wahrer Sammlertraum findet sich mit einem signierten Steinschloss-Doppelwender aus der Salzburger Werkstatt Cornelius Cletts, dessen Arbeiten in namhaften Sammlungen präsent sind. Der um 1660 gefertigte Wender, mit einem erstaunlich geringen Gewicht von 2,48 kg, ist auf den Schlössern mit feinem Rankendekor graviert und kann ab 25 000 Euro ersteigert werden.

Ausgesprochen reizvoll ist auch das Angebot an Raritäten unter den modernen Systemen, so der Prototyp einer gemarkten Mauserpistole Nickl mit Bescheinigung über Nichtbeschuss. Von Joseph Nickl bei Mauser entwickelt, ging die Waffe im Unternehmen nicht in Produktion. Die Konstruktion wurde jedoch 1921 an die tschechoslowakische Regierung verkauft und als Modell 1922 im Land für die tschechoslowakische Armee gefertigt. Ein einzigartiges Stück, dessen Seltenheit auch Niederschlag im Preis findet und mit 16 000 Euro aufgerufen wird.

Ebenfalls nur selten am Markt zu finden ist eine Schwarzlose Modell 1898 im Kaliber 7,63 mm mit nummerngleichem Magazin und originaler Hochglanz-Brünierung. Eine technisch bemerkenswerte Pistole, die, hier auf 8000 Euro taxiert, in Deutschland von der in Konkurrenz stehenden Mauser C96 zunehmend vom Markt verdrängt worden war.

Ab 12 000 Euro ist eine viel gesuchte Borchardt C93 von 1896 im Kaliber 7,65 mit Anschlagbrett aus der nur 1100 Seriennummern umfassenden deutschen Loewe-Fertigung zu erwerben

Prächtige Orden, Dokumente und Auszeichnungen, verliehen von Regenten und Befehlshabern, waren seit jeher Ausdruck größter Anerkennung für geleistete Dienste, erreichte Siege, aber durchaus auch für erlittenes Leid. Dass diese Belege der eigenen Historie in einer Familie über Jahrzehnte, gar Jahrhunderte bewahrt werden konnten, ist ein seltener Glücksfall. Dass diese dann auch noch geschlossen in einer Auktion angeboten werden, ein kaum zu benennendes Rarissimum.

Hermann Historica wurde die Ehre zuteil, einen großen Nachlass aus der bedeutenden Dynastie derer von Leonrod, deren Geschicke so eng mit der Geschichte Bayerns verbunden sind, anbieten zu dürfen. Ganze Generationen von hochehrenvollen Karrieren in Militär, Staatsdienst und Klerus lassen sich anhand dieses seltenen, in der Familie bewahrten Archivs von Dokumenten, Auszeichnungen und Orden, aber auch persönlichen Fotos, Uniformen und Helmen verfolgen. Aufgelegt in einem Sonderkatalog mit rund 180 Losen, davon allein rund 100 Objekte, darunter 15 Großkreuze, aus dem persönlichen Besitz des Obersthofmeisters des letzten bayerischen Königs, Wilhelm Freiherr von Leonrod (1865 – 1943), kommt eine Fülle von Raritäten zum Aufruf.

Die Bedeutung, das Engagement und die Verdienste des Adelsgeschlechtes derer von Leonrod in Staat und Gesellschaft, wie auch die des langjährigen bayerischen Justizministers, Leopold Freiherr von Leonrod (1829 – 1905), der das Bürgerliche Gesetzbuch, die Anlage von Grundbüchern und die Einrichtung von Grundbuchämtern im Land durchsetzte, des Widerstandskämpfers gegen Hitler, Ludwig Freiherr von Leonrod (1906 – 1944), aber auch der weiblichen Vertreter der Familie lassen sich in einzigartiger Weise ablesen. Es finden sich außergewöhnlich seltene Verleihungen von unzweifelhaft musealer Bedeutung, wie der in Gold gefertigte Großkreuzsatz mit Schwertern am Ring und in Brillanten des bulgarischen St. Alexander Ordens aus der Regierungszeit Zar Ferdinands I. (1861 – 1948), mit dem der Vater Ludwigs, Wilhelm Freiherr von Leonrod ausgezeichnet wurde. Ein Ordensensemble, für das in dieser exquisiten Ausführung zum gegebenen Zeitpunkt kein Vergleichsstück bekannt ist und dessen Startpreis von 10 000 Euro mit Sicherheit übertroffen werden wird. Begeistern können auch der in überragender Juweliersqualität gefertigte Großkreuzsatz des Bayerischen Verdienstordens vom Heiligen Michael im Verleihungsetui und der Großkreuzsatz des Ordens der Württembergischen Krone. Beide Dekorationen sind ebenfalls aus den Ehrungen des Wilhelm Freiherrn von Leonrod und je mit einer Taxe von 8500 Euro katalogisiert.

www.hermann-historica.com

 

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