Jagd
von Nataly Kemmelmeier
120 Jahre Merkel: eine Marke erfindet sich neu
Das Jubiläumsprogramm in Suhl bestand aus einer offiziellen Feierstunde mit Lieferanten, Politik- und Behördenvertretern in der Merkel-Fabrik. Sogar Verwandte der Gründerfamilien waren dazu aus Australien angereist. Schon im Frühjahr wurde das Jubiläumsjahr mit einer Gala im Rahmen der IWA-Waffenfachmesse in Nürnberg begangen, zu der Großkunden und Partner eingeladen waren.
Merkel beschäftigt heute in Suhl rund 140 Mitarbeiter; zur Merkel-Gruppe gehören die ebenfalls hier ansässige C.G. Haenel GmbH, ein weiteres traditionsreiches Suhler Waffenbauunternehmen, und der Werkzeugmaschinen- und Roboter-Steuerungsspezialist BWO in Oberndorf am Neckar.
Bei einem Tag der offenen Tür für Mitarbeiter und deren Angehörige nutzten die Familien die seltene Gelegenheit, sich die Produktion bei Merkel anzusehen. Die letzte große verbliebene Marke der alten Waffenstadt präsentierte sich informativ und unterhaltsam und rund 400 Familienangehörige nutzten die Gelegenheit, in der Schützenstraße vorbeizuschauen, denn nicht jeden Tag kann man hinter die Kulissen der Waffenfertigung blicken.
Zum Jubiläum hat Merkel ein Jubiläumsgewehr entwickelt. Die einschüssige Kipplaufbüchse K 120 „Damaszener“ wurde in einer Kleinauflage von 120 Exemplaren aus Damast-Stahl und edlem Holz gefertigt – eine Reminiszenz an Suhl, das früher in Anspielung auf die Kunstfertigkeit der Graveure den Beinamen „das deutsche Damaskus“ trug. Die Waffe mit der Nummer 001 stiftete Merkel für eine Versteigerung für den guten Zweck. Manuel Matteos, Inhaber des spanischen Fernsehsenders Iberalia TV, ersteigerte das Jagdgewehr für 9000 Euro und Mitarbeiter von Merkel, Gäste und Freunde des Unternehmens stockten die Summe auf. Die Spende ging an das Kinderhospiz Mitteldeutschland in Nordhausen e.V.