Der Bundestag hat gestern Abend mit den Stimmen der Regierungskoalition von CDU/CSU und FDP sowie von SPD und den Linken eine Änderung des Bundesjagdgesetzes beschlossen, um das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) vom 26. Juni 2012 umzusetzen. Lediglich Bündnis90/Die Grüne stimmten dagegen. Die europäischen Richter stufen die Pflicht, Jagd auf dem eigenen Grundstück zu dulden, unter bestimmten Voraussetzungen als menschenrechtswidrig ein. Das Reviersystem wird aber grundsätzlich nicht in Frage gestellt.

Genau 357.114 Naturbegeisterte haben in der Jagdsaison 2011/2012 ihren Jagdschein gelöst. Das sind 5.282 oder 1,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Zahl der Inhaber des „Grünen Abiturs“ steigt seit der Wiedervereinigung Deutschlands nach Angaben des Deutschen Jagdschutzverbands (DJV) kontinuierlich an.

Die rot-grüne Kreistagsmehrheit des südhessischen Landkreises Groß-Gerau hat laut eines Pressemitteilung des Landesjagdverbandes Hessen am 10. Dezember 2012 beschlossen, ab 2013 wieder eine Jagdsteuer in Höhe von bundesweit rekordverdächtigen 40 Prozent des Jagdpachtentgelts zu erheben. Die Kommunalpolitiker von SPD und Grünen sehen sich jedoch auf Initiative des Kreis-Jägervereins und mit Unterstützung des Landesjagdverbandes Hessen (LJV) unerwartet einer starken Front von Gegnern dieses Beschlusses gegenüber.