Sie sind hier:

Kurznachrichten

ISEC-Studie belegt: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen legalem Waffenbesitz und Mordraten

Die Europäische Union (ISEC-Kommision) förderte die dreijährige Studie "European Homicide Monitor Data". Diese Studie entwickelte ein "European Homicide Monitor Guidebook and Coding Manual 2011" mit der Empfehlung, diese Daten für einen europäischen Vergleich zu erheben und zu publizieren.

Durchgeführt wurde diese Studie von der National Research Institute of Legal policy in Finland, dem Institute of Criminology and Criminal Law of Leiden University in den Niederlanden und und dem National Council for Crime Prevention in Schweden.

Die Studie hat folgendes untersucht, statistisch aufbereitet und evaluiert:

  • 1577 Morde in Finnland, Schweden und den Niederlanden in den Jahren 2003-2006
  • Art des Waffenbesitzes
  • Aussagen zu Waffenmissbrauch

Demnächst werden in diesen Ländern auch die eingesetzten Waffen anhand ihrer Legalität und ihres Typs aufgeschlüsselt.

Die wesentlichsten Erkenntnisse:

  • In NL gibt es die wenigsten legalen Waffen, aber die meisten Schusswaffenopfer. (35% in NL im Gegensatz zu 16% oder 17% in Schweden und Finnland)
  • Der Anteil der illegalen Waffen lag bei 64% (Schweden) bzw. 74% (Finnland)
  • Da in Finnland auch der Waffentyp statistisch ausgewertet wird, konnte auch deren Beteiligung dargestellt werden:
    • Anteil der Kurzwaffen lag bei 44%.
    • 47% Langwaffen und
    • 8% abgesägte Schrotflinten.
  • Legale Waffen wurden fast nur im sozialen Nahbereich genutzt. (Analog zur Studie von Prof. Dr. Heubrock für Deutschland)*

 

Fazit: Es gibt keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen legalem Waffenbesitz und Mordraten.

Quelle/Link zur Veröffentlichung: Homicide in Finland, the Netherlands and Sweden

Viele der dort genutzten Daten werden in Deutschland ebenfalls erfasst, u.a. die unnatürlichen Todesursachen der Variablen 24, wie auch die Herkunft und Einsatz einer Schusswaffe der Variablen 27 und Typ der Waffe der Variablen 28. (Seite 129-130)

Hier lesen Sie noch eine Aufstellung zum Thema Mordraten und Schusswaffendichte im Vergleich von Katja Triebel.

* Laut der Studie von Prof. Dr. Heubrock ist das Tatmittel bei diesen Taten zweitrangig.

Zurück