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Kurznachrichten

von Standardredakteur

Horst Grillmayer verstorben

Der österreichische Waffenxperte Horst Grillmayer (*1940) ist Anfang August 2013 unerwartet verstorben. Lesen Sie hier einen Nachruf von Mag. Josef Mötz

Horst Grillmayer, der große österreichische Waffen- und Munitionsfachmann, ist nicht mehr. Geboren am 21. Januar 1940 in Felling bei Gföhl im niederösterreichischen Waldviertel verstarb er nach einem ereignisreichen Leben unerwartet im 74. Lebensjahr am 1. August 2013 in Krems an der Donau an den Folgen eines Schlaganfalls. Er war einer der letzten wahren Kenner des altösterreichischen Waffenwesens, der das Büchsenmacherhandwerk in den 1950er-Jahren in der oberösterreichischen Waffenstadt Steyr erlernte. Sein Hauptinteresse galt Repetier- und automatischen Waffen, insbesondere aber deren Munition. Einige Stationen seines Lebens: In den 1960er- und 70er-Jahren Waffentechniker in Kanada, Mitbegründer des Kreises der „Wachauer Waffenfreunde“ und des Senftenberger Sammlertreffens, Mitte der 1970er-Jahre einer der ersten österreichischen UNO-Soldat am Golan, Mitte der 1980er-Jahre beim Beginn des Erfolgs der Glock-Pistole mit dabei.

Er beschäftigte sich auch noch im Rentenalter im Auftrag namhafter Unternehmen wie Steyr-Mannlicher mit der Entwicklung von Hochleistungsmunition für Faustfeuerwaffen und weitreichende Gewehre. Nur einige davon seien genannt: 9 mm Major, .460 Steyr, .416 TYR, 458 Silent Death etc. Trotz fortgeschrittenen Alters strahlte er bis zuletzt eine nahezu jugendliche Begeisterung für das Thema Waffen und Munition aus, auf keiner IWA in Nürnberg und auf keiner österreichischen Waffenbörse durfte er fehlen. Unvergesslich sind die gemütlichen Abende anlässlich derartiger Veranstaltungen mit ihm, die er mit Geschichten und Anekdoten aus seinem und dem Leben namhafter Waffenkonstrukteure bereicherte. Zu Grabe getragen wurde er am 9. August in Rehberg, dem kleinen Ort zwischen Krems an der Donau und Senftenberg, der nicht zuletzt in Waffenliebhaberkreisen eine gewisse Bekanntheit erlangt hat. Dort wurde nämlich vor dem Ersten Weltkrieg von der Fa. Grabner die kleinste Selbstadepistole der Waffengeschichte, die 2,7 mm Kolibri-Pistole System Pfannl, erzeugt. Somit ist selbst durch seine letzte Ruhestätte wiederum ein einschlägiger Bezug für Horst Grillmayer hergestellt…

Die österreichische Waffenfreunde-Gemeinde wird Horst stets ein ehrendes Andenken bewahren!


(Das Foto zeigt Horst Grillmayer noch in voller Aktion auf der IWA 2013 in Nürberg.)

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