Das DWJ zu Besuch bei der Interventionseinheit GRIF in Freiburg/Schweiz

Die gegenseitige Sicherung beim Abseilen beginnt mit dem Ausstieg des ersten Beamten aus dem Fenster.

 

Der zweite Beamte sichert so lange, bis der erste Beamte einen sicheren Stand hat, dann kommt auch er hinterher.

Während der Annäherung an das Stockwerk auf dem sich der Täter verschanzt hat, seilt sich immer nur einer der Beamten ab, während der andere sichert.

Damit kein herunterhängendes Seil die Beamten verrät, wird dies in einem am Bein befestigten Sack transportiert.

 

Ordnung ist extrem wichtig, damit im Einsatzfall alles schnell und ohne Suchen zur Verfügung steht.

 

Die schwere Schutzweste mit ballistischem Helm mit ebenfalls ballistischem Visier sowie ballistischem Beinschutz steht für entsprechende Einsätze zur Verfügung. Da diese Ausrüstung schwer und steif ist, ist sie für hochdynamische Einsätze nicht die erste Wahl.

 

Ein schöner Rücken …. dient in diesem Falle zum Transport des Türöffnungswerkzeuges durch den Breacher (Öffnungsspezialist). Rechts steht noch die Türramme, die von zwei Beamten bedient wird.

 

Der Schildträger, hier mit einem Schild des Schweizer Herstellers Universal Shield, nutzt sinnvollerweise eine Pistole statt einer Langwaffe.

 

Geschützt durch den ballistischen Helm mit ballistischem Visier, dem Schild, ballistischem Beinschutz und natürlich seinem ballistischen Körperschutz hat er im Ernstfall den Erstkontakt mit dem Täter und zieht dessen Feuer auf sich. Eine Position die Erfahrung und viel Mut braucht. Gut ist hier die bei allen Mitgliedern von GRIF während des gesamten Besuches zu beobachtende Disziplin des Abzugsfingers zu sehen.

 

Gilt es über eine Treppe in ein darüber gelegenes Stockwerk vorzudringen, so ist es die Aufgabe des Schildträgers sich als erster auf die Treppe zu wagen und über Kopf zu sichern.

 

Wenn kein Gegner zu sehen ist, bewegt sich das Team die Treppe hinauf, wobei in alle Richtungen gesichert wird. Dies bedarf einer sauberen Absprache der einzelnen Sicherungsbereiche und entsprechender Übung. Die Schildmann sichert immer in die Richtung, aus der das Auftauchen eines Gegners am wahrscheinlichsten ist.

 

Auch beim weiteren Vordringen wird in alle Richtungen gesichert. Die Sicherungsschützen überwachen nach Funkabsprache das Gelände ausserhalb der Glastür, um unliebsame Überraschungen aus dieser Richtung zu verhindern.

 

Geht es eine Treppe hinunter, so ist das Vorgehen analog. Die beiden hinteren Beamten sichern dabei in Bereiche der Treppe, die von den vorderen Teammitgliedern nicht abgedeckt werden können.

 

Die durchdachte Außenkontur des ballistischen Schutzschildes von Universal Shield ermöglicht deutliche bessere Deckungsmöglichkeiten und Unterstützung des Schildes mit den Beinen als rechteckige Schilder.

 

Wenn man als Linkshänder mit der Langwaffe um eine rechte Ecke herum arbeiten muss, was auch für Rechtshänder bei linken Ecken gilt, so gibt es mehrere Optionen die Waffe zu wechseln, die je nach Situation unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten. Hier hat der linkshändische Beamte nur mit dem Anschlagschaft die Seite gewechselt, seine Hände bleiben aber in der gewohnten Position.

 

Wenn möglich wird das große und schwere Schild eingesetzt, da dieses noch mehr Deckung bietet. Allerdings ist es damit nur schwer möglich in andere Stockwerke vorzudringen. Neben dem Beamten der das Schild bewegt, sichert immer ein Beamter den Gang hinunter, während der Träger des kleinen Schildes sich bereit macht, das Zimmer rechts zu stürmen.

 

Das Team mit dem schweren Schild wartet während das Team mit dem kleinen Schild den Raum sichert. Am Gürtel des nach vorne sichernden Schützen ist seiner Erste Hilfe Ausrüstung (IFAK) im Rückenbereich gut zu erkennen.

 

Im Raum gilt es so schnell wie möglich in alle Richtungen aufzuklären. Daher dringen mindestens immer 2 Beamten ein.

 

Ein kleine Auswahl der Waffen auf die GRIF  im Einsatz zurückgreifen kann. Mit dem B&T GL06 und dem Taser finden sich auch zwei oft erfolgreich eingesetzte "weniger" letale Waffen im Arsenal.

 

Wer keinen Hausbesuch von diesen in Einsatzfall weniger freundlichen Herren haben möchte, sollte sich im Schweizer Kanton Freiburg besser an die Regeln halten.