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Kurznachrichten

von Ralph Wilhelm

Bundeswehr will neues Scharfschützengewehr beschaffen

Aufgrund der Erfahrungen in den aktuellen Auslandseinsätzen schreibt die Bundeswehr nun ein Scharfschützengewehr mittlerer Reichweite zu Beschaffung aus. Die Waffe soll die Bezeichnung G29 tragen.

Wie im DWJ ja bereits vor längerem zu lesen war, laufen in der Bundeswehr Überlegungen zur Beschaffung eines neuen Scharfschützengewehrs. Seit kurzem ist die Ausschreibung zur Beschaffung einer Scharfschützenwaffe mittlerer Reichweite – Gewehr G29 – wie das Projekt offiziell heißt, nun Online einzusehen. Darin werden Hersteller aufgefordert, zunächst nach diversen bürokratischen Anträgen 9 sogenannte Nachweismuster (Testwaffen) einzureichen. Diese müssen folgende Eigenschaften erfüllen:

- Kaliber 8,6 mm x 70 (zivile Bezeichnung .338 Lapua Magnum (LM) C.I.P.)
- Funktionsprinzip: Mehrlader-Repetiergewehr für den präzisen Einzelschuss
- Feuerarten: Einzelfeuer
- Aufbau/Konfiguration: ein Kaliberwechsel wird nicht gefordert.
- Einsatz in Gebieten mit den Klimakategorien A1-3, B1-3 und C0-2 gemäß STANAG 4370 ohne Einschränkung der Funktionalität
- Adaptionsfähigkeit für den in die Bundeswehr eingeführten Nachtsichtvorsatz (NSV) 80

Es ist zu begrüßen, dass die Bundeswehr endlich erkennt, dass die Patrone .300 Win. Mag., wie diese im Scharfschützengewehr G22 verwendet wird, heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird und nun mit der .338 LM eine deutlich leistungsfähigere Patrone einführt. Zwar gibt es das G82 in Kaliber .50 BMG (12,7 x 99m) aber die Waffe unterliegt aufgrund ihres Gewichtes als Scharfschützenwaffe gewissen Einschränkungen.

Es wäre zu begrüßen gewesen, wenn die Bundeswehr bei dieser Beschaffung über den eigenen Schatten gesprungen wäre und die Ausschreibung nicht nur für Repetiergewehre sondern auch für Selbstladegewehre geöffnet hätte. Das DWJ hat erst kürzlich mehrerer Selbstladebüchsen in .338 LM vorgestellt, die für den militärischen Einsatz konstruiert wurden und im Punkto Präzision mit Selbstladebüchsen teilweise problemlos mithalten konnten. Geschadet hätte es mit Sicherheit nicht, wenn man hier etwas vorausschauender/zukunftsorientierter gewesen wäre.

Details der Ausschreibung sind hier zu finden: http://www.bund.de/IMPORTE/Ausschreibungen/EDITOR/Bundesamt-fuer-Ausruestung-Infomationstechnik-und-Nutzung-der-Bundeswehr/2014/02/875061.html?formId=516474

 

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