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von Ralph Wilhelm

Erhebliche Probleme mit MG3 Ersatzteilen

Das MG3 der Bundeswehr ist in die Jahre gekommen. Und jetzt gibt es erhebliche Probleme mit der Ersatzteilbeschaffung. Leidtragende dieser verfehlten Beschaffungspolitik sind wie immer die Soldaten der Bundeswehr, die mit den Waffen an den diversen Kriegschauplätzen im Einsatz sind.

Die Bundeswehr steht bezüglich ihrer diversen Rüstungsprojekte  seit geraumer Zeit in der Kritik. Primär stehen zwar Großprojekte wie die Drohne Euro-Hawk im Fokus der Öffentlichkeit, aber wie der Spiegel in seiner Ausgabe vom 6.10.2014 berichtet, gibt es auch bei kleineren Rüstungsvorhaben scheinbar erheblich Problem. Das 1969 eingeführte Maschinengewehr MG3, welches eine Weitereitwicklung des MG42 ist, ist etwas in die Jahre gekommen, ein Ersatz sollte eigentlich schon längst beschafft sein.  Aber die Einführung des neuen Maschinengewehrs verzögert sich. Daher muss das MG3 noch weiter in Afghanistan und den anderen Einsatzorten der Bundeswehr seinen Dienst tun. Problematisch ist, dass der ursprünglich Hersteller, die Firma Rheinmetall, die Produktion des MG3 seit geraumer Zeit eingestellt hat und daher mittlerweile keine Ersatzteile mehr vorhanden sind. Die scheinbar normale Vorgehensweise  der Bundeswehr ist in diesem Falle, die Ersatzteile für die im Einsatz befindlichen Waffen aus nicht dringend benötigten Waffen in der Heimat zu entnehmen. Dass dieses Vorgehen nicht dauerhaft gut gehen kann und wenig sinnvoll ist, zeigen diverse aktuelle Statistiken über die Einsatzfähigkeit der vorhandenen Flugzeug, Hubschrauber und sonstigen Geräts. Da das MG3 in Pakistan in Lizenz gebaut wurde, beauftragte die Bundeswehr die Krefelder Waffenfirma Schmeisser, mit einem Auftragsvolumen von knapp 4,3 Millionen Euro, insgesamt 3000 neue Gehäuse in Pakistan fertigen und nach Deutschland bringen zu lassen. Die erste Lieferung der Pakistan Ordnance Factory im April 2012 war aber wohl so weit ab von der geforderten Qualität, dass die Muster von Schmeisser nicht einmal der Güteprüfstelle der Bundeswehr vorgelegt wurden. Auch bei allen weiteren Bemühungen, das Projekt voran zu treiben, kam es immer wieder zu Verzögerungen und Rückschlägen, so dass bis heute die Beschaffung laut der Bundeswehr noch nicht abgeschlossen ist.

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