Schießsport

von Standardredakteur

Henri Junghänel gewinnt Weltcup-Bronze im Liegendwettbewerb

Henri Junghänel (Breuberg/Foto) hat beim Weltcup für Gewehr, Pistole und Flinte in Granada (Spanien) im Liegendwettbewerb mit dem Kleinkalibergewehr die Bronzemedaille gewonnen. Auch Nicolas Schallenberger (Niederlauterbach) kam in das Finale der besten Acht und wurde Sechster.

Hinter Witali Bubnowitsch (Weißrussland), der mit 630,7 Ringen einen neuen Weltrekord aufstellte, hatten sich Henri Junghänel mit 629,2 Zählern und Nicolas Schallenberger mit 627,7 Ringen als Zweiter und Dritter nach dem Vorkampf platziert, während Daniel Brodmeier (Niederlauterbach) ebenfalls gut mit 624,4 Ringen aus dem Vorkampf kam, sich als Zwölfter jedoch nicht für die Medaillenrunde qualifizieren konnte.

Der neue Weltrekordler aus Weißrussland war im Finale, wo alle Schützen wieder bei Null anfingen, der Erste, der den Stand verlassen musste. Mit 80,9 Ringen war er am Ende im Gesamtklassement Achter. Nicolas Schallenberger, der mit 30,8 und 60,8 Ringen aus den beiden ersten Finalrunden, in denen noch alle acht Teilnehmer im Rennen sind, kam, erwischte es dann zwei Runden später. Mit 123,9 Ringen wurde er Sechster.

Henri Junghänel dagegen startete gut in das Finale. Nach drei Schüssen belegte der Hesse den dritten und nach sechs Schüssen gar den zweiten Rang, den er Runde für Runde verteidigte. Vor ihm Alexander Schmirl (Österreich), der aber nur Zehntelringe entfernt in Reichweite lag und knapp hinter ihm, ebenso auf Tuchfühlung, Carsten Brandt (Dänemark).

Im vorletzten Durchgang zog der Däne mit einer 10,8 gegenüber einer 10,0 von Henri Junghänel auf Rang zwei, beide erzielten 10,3 im nächsten Schuss und damit wurde Henri Junghänel mit 187,3 Ringen Dritter. Im letzten Durchgang konnte Alexander Schmirl seinen Vorsprung gegenüber Carsten Brandt halten und siegte mit 209,5 Ringen vor dem Skandinavier, der mit 208,6 Ringen Silber gewann.

Mit der Luftpistole konnte sich keine Teilnehmerin des Deutschen Schützenbundes unter den besten Acht platzieren. Munkhbayar Dorjsuren (München) und Monika Karsch (Regensburg) belegten mit jeweils 378 Ringen den 18. Und 19. Platz. Antje Noeske (Neubrandenburg) kam mit 376 Zählern auf Rang 25. Für das Finale waren 384 Ringe erforderlich.

Alejandra Zavala (Mexiko), in Europa bisher noch eine eher unbekannte Größe, siegte mit dem knappsten Vorsprung der im Sportschießen möglich ist. Mit ihren 198,8 Ringe hatte sie nur ein Zehntelring mehr auf der Habenseite als Zorana Arunovic (Serbien), die mit 198,7 Zählern Zweite wurde. Die Bronzemedaille ging an Jangmi Kim (Südkorea) mit 178,0 Ringen.

Nach zwei von insgesamt fünf Durchgängen waren Andreas Löw (Weinberg) und Waldemar Schanz (Wiesbaden) im Doppeltrapwettbewerb gut im Rennen. Mit 57 Treffern lag der Franke unter den besten Sechs, während der zweimalige Weltmeister aus Hessen sich mit 56 getroffenen Scheiben in der ersten Verfolgergruppe um Platz zehn einreihte. Michael Goldbrunner (Geretsried) fiel durch seine 25 Treffer in der zweiten Serie – im Doppeltrapwettbewerb werden seit diesem Jahr fünf Vorkampfrunden zu 30 Scheiben geschossen – ein wenig zurück.

Andreas Löw konnte mit 27 und 26 Treffern in den beiden folgenden Durchgängen den Anschluss an das Vorderfeld halten, doch der Abstand ganz in die Spitze hatte sich etwas vergrößert. Eine starke Serie von 29 Treffern zum Abschluss reichte daher nicht mehr ganz. Mit 139 Treffern belegte er den neunten Platz. Eine Scheibe mehr hätte zum Stechen um den Finaleinzug gereicht.

Michael Goldbrunner schoss heute sehr unterschiedlich. In der dritten Runde mit 29 Treffern wieder sehr gut, ließ er einen weiteren Durchgang von 25 getroffenen Scheiben folgen. Mit 28 schoss der Bayer schließlich aus und 138 Treffer bedeuteten Platz 21 in der Gesamtwertung.

Waldemar Schanz traf in der dritten Serie nur 22 Mal die Scheiben: „Ich begann den dritten Durchgang und merkte kurz darauf, dass irgendetwas mit der Scheibeneinstellung nicht stimmig war. Ich monierte dies, aber man bedeutete mir weiterzuschießen. Nach Abschluss dieser Serie legten wir dann formal Protest ein, der aber mit der Begründung abgelehnt wurde, dass ich sofort meinen Wettkampf hätte stoppen müssen. Ich bin jetzt schon so lange im internationalen Wettkampfgeschehen, aber so ein Verhalten – erst mich auffordern weiterzuschießen, dann den Protest genau aus diesem Grund abzulehnen – ist mir in meiner langen Karriere auch noch nicht passiert. Nach meiner Runde wurde übrigens nachjustiert – das sagt doch alles.“

Durch diese für den DSB-Schützen misslichen Umstände fiel Waldemar Schanz bereits entscheidend zurück. Zwei Runden von jeweils 27 Treffern konnten Waldemar Schanz auch nicht mehr helfen. Mit 132 Treffern insgesamt belegte er am Ende den 31. Rang.

Davide Gasparini (Italien) siegte im Finale gegen Hao Wang (China) klar mit 28:20 und gewann die Goldmedaille. Im kleinen Finale um Platz drei gewann Witali Fokejew (Russland) mit 28:26 gegen Jeffrey Holguin (USA).

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