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von Nataly Kemmelmeier

Die Ehre mit der Waffe verteidigen

Die Sonderausstellung „Das Duell – Zweikampf um die Ehre“ begeistert die Besucher des Wehrgeschichtlichen Museums Rastatt seit der Eröffnung. Aufgrund des großen Erfolgs ist die Schau mit seltenen Exponaten noch bis 19. Februar 2017 zu sehen.

Duelle gehörten bis ins 20. Jahrhundert hinein fast zur alltäglichen Realität. Alle Bestrebungen der Duellgegner den mörderischen Zweikämpfen durch strenge Gesetze, moralische Entrüstung und sittliche Aufklärung Einhalt zu gebieten, waren vergeblich. Mit dem Niedergang der Monarchie und damit des Adelsstandes und des Offizierskorps nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, hat das Duellwesen seine soziale Funktion weitestgehend verloren. Geblieben ist die romantisch verklärte Faszination, mit der wir auf eine Zeit zurückblicken, in der Männer der gesellschaftlichen Oberschicht gezwungen waren, ihre Ehre mit der Waffe zu verteidigen.

Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein bevorzugte man den Degen, der auch zum Erscheinungsbild des Mannes von Rang und Stand gehörte. Die populärsten Duellwaffen sind jedoch die Pistolen, die den Zweikämpfern größere Chancengleichheit gewährten. Zahlreich und verschiedenartig sind diese Waffen in der Ausstellung vertreten – von der frühbarocken Radschlosspistole bis hin zu den hoch spezialisierten Duellpistolen im Kasten mit Zubehör. Für den Ehrenmann war es ratsam, derartige Pistolen zu besitzen und sich in deren Gebrauch zu üben, denn er musste stets damit rechnen, eine Forderung zum Duell auszusprechen oder anzunehmen. Mit einigen interessanten Exponaten ist letztlich auch der außereuropäische Bereich vertreten.

Die Besuche von Wehrgeschichtlichem Museum, Schloss Rastatt und Wanderausstellung sind im Eintrittspreis von 7,50 Euro (ermäßigt 3,70 Euro) enthalten. Weitere Informationen unter Tel. 07222 342 44 sowie unter www.wgm-rastatt.de

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