Sie sind hier:

Kurznachrichten

von Nataly Kemmelmeier

DSB-Ehrenpräsident Michaelis verstorben

Der Ehrenpräsident des Deutschen Schützenbundes Alfred Michaelis ist am 27. April 2014 im Alter von 98 Jahren in seiner Heimatstadt Straubing verstorben.

Michaelis, Jahrgang 1915, betrieb seit 1934 das Sportschießen als Hobby. Dabei war er maßgeblich an der Wiedergründung der Königlich Privilegierten Schützengilde Straubing beteiligt, der er bis zu seinem Tod treu blieb. Nach mehreren Jahren im Amt des Bezirksschützenmeisters in Niederbayern, konnte sich Alfred Michaelis als Schatzmeister während der Schießsport-Weltmeisterschaft 1966 in Wiesbaden einen Namen machen. Ein Jahr später wurde er zum Zweiten Vizepräsidenten des Deutschen Schützenbundes gewählt. Als 1971 sowohl der Präsident Georg von Opel als auch der Vizepräsident Fritz Raddatz unerwartet verstarben, übernahm Michaelis das Amt des Präsidenten des DSB und führte den Verband bis zum Jahr 1982.

Während seiner Amtszeit verdoppelte sich die Mitgliederzahl auf über eine Million, was Umstrukturierungen sowohl im sportlichen als auch im organisatorischen Bereich notwendig machte. Für die olympischen Disziplinen wurden alsbald eigene Referenten installiert, Trainerstellen geschaffen und das Wettkampf- und Disziplinenprogramm runderneuert und ausgebaut. In diesem Zuge wurden auch die Vorderladerschützen Anfang der 1970er-Jahre aufgenommen. Besonders am Herzen lag Michaelis die Förderung des Nachwuchses. Hierzu ließ er die Schießsportschule in Wiesbaden ausbauen, schuf neue Kaderstrukturen und wirkte positiv auf die Landesverbände ein, die den Leistungssport fortan mit unterstützten. Auch die heutige Jugendarbeit geht auf Michaelis zurück: Er sorgte für die Einführung von regelmäßigen Jugendtagen und etablierte das Amt des Jugendsprechers.

Als Alfred Michaelis 1982 aus beruflichen Gründen das Amt des Präsidenten abgeben musste, hatte er den DSB zu einem modernen zukunftsfähigen Verband gemacht. Im selben Jahr wurde Michaelis zum Ehrenmitglied und Ehrenpräsidenten des DSB gewählt. Letztere Auszeichnung wurde in der langen Geschichte des Verbandes dahin nur zwei Mal vergeben.

Zurück