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Kurznachrichten

von Nataly Kemmelmeier

Bundeswehr verzichtet auf G36

Wie der Nachrichtensender n-tv berichtet, stoppt die Bundeswehr die Neuanschaffung des Sturmgewehrs G36. Die These, Munition sei Schuld an den Aussetzern des Gewehrs, konnte sich nicht belegen lassen. Dies musste nun auch das Bundesverteidigungsministerium einsehen.

Bereits seit längerem muss sich der Hersterller Heckler & Koch heftiger Kritik und nicht enden wollenden Diskussionen stellen. Das G36 verliert - wie mehrere Tests zeigten - seine Treffergenauigkeit, sobald die Waffe heißläuft. Insbesondere im Afghanistan-Einsatz beklagten sich die deutschen Soldaten bei ihrem Dienstherren über die mangelnde Zuverlässigkeit. Das Bundesverteidigungsministerium dementierte zunächst die Probleme, die durch das G36 auftraten, verzichtet nun aber bis zum Ende der Ursachenforschung auf Neuanschaffungen.

In der Kritik steht auch Bundesverteidigungsministerin Ursula Von der Leyen. Um die Attraktivität der Truppe zu erhöhen, setzt sie eher auf Aspekte wie Familienfreundlichkeit und bessere Arbeitsbedingungen. Um die Ausrüstung der Soldaten kümmere sich Von der Leyen nach Meinung des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr zu wenig.

Heckler & Koch selbst nimmt zu den neuerlichen Untersuchungen im Folgenden Stellung:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

zu Ihrer Anfrage können wir Ihnen mitteilen, dass der Bundesrechnungshof (BRH) das Haus HK zu keinem Zeitpunkt und zu keinem Handwaffenprojekt des Bundes jemals kontaktiert oder in seine angeblichen Untersuchungen eingebunden hat.
Heckler & Koch ist nicht bekannt, ob der BRH über Personal mit entsprechender Qualifikation bzw. Kompetenz im Bereich der Handwaffen oder Handwaffenmunition verfügt.
HK stellt mit starkem Befremden fest, dass sich die Aktivitäten des BRH bzgl. des G36 und dem MG5 auffällig eindimensional auf Produkte des Hauses HK fokussieren, ohne jemals mit unserem Haus Kontakt aufgenommen zu haben, während der BRH gleichzeitig an der Thematik der Munition, welche die G36-Debatte auslöste, kein wahrnehmbares Interesse zu zeigen scheint, obwohl es durchaus schlüssig erscheint, dass dieses Thema vermutlich ein hohes finanzielles Volumen an Steuergeldern betrifft, welches für die Beschaffung dieser Munition aufgewendet wurde.

HK begreift die seit Jahren betriebene mediale Thematisierung und Skandalisierung des Unternehmens und seiner Produkte als Teil einer systematischen und komplexen Kampagne.
Vor diesem Hintergrund ist zumindest festzustellen, dass das aktuelle Verhalten des BRH in Bezug auf HK und seine Produkten jedenfalls objektiv geeignet ist, diese Kampagne weiter zu intensivieren, ohne eine sachorientierte und zügige Sachverhaltsaufklärung zu fördern."

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